Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Helbig, Marcel; Morar, Tatiana |
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Titel | Warum Lehrkräfte sozial ungleich bewerten. Ein Plädoyer für die Etablierung tertiärer Herkunftseffekte im werterwartungstheoretischen Standardmodell der Bildungsforschung. |
Quelle | Berlin: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Projektgruppe der Präsidentin (2017), 39 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2) |
Reihe | Discussion paper / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Projektgruppe der Präsidentin. P 2017-005 |
Beigaben | Illustrationen |
Zusatzinformation | Forschungsdaten, Studiendetails und Erhebungsinstrumente (1) Forschungsdaten, Studiendetails und Erhebungsinstrumente (2) Forschungsdaten, Studiendetails und Erhebungsinstrumente (3) |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Monografie |
Schlagwörter | Empirische Untersuchung; Mehrebenenanalyse; Soziale Ungleichheit; Erwartung; Psychosoziale Fähigkeit; Selbstwirksamkeit; Urteil; Soziale Herkunft; Übergang; Grundschule; Weiterführende Schule; Lehrer; Schüler; Notengebung; Schulnote; Schülerbeurteilung; Schülerleistung; Motivation; Lesekompetenz; Mathematische Kompetenz; Sachunterricht; Einflussfaktor; Modell; Deutschland |
Abstract | Im werterwartungstheoretischen Standardmodell wird angenommen, dass Bildungswege das Resultat von kognitiven Kompetenzen (primäre Effekte) und Bildungsentscheidungen (sekundäre Effekte) sind. Die Autoren argumentieren im vorliegenden Beitrag, dass die Notengebung in diesem Modell bisher zu wenig Beachtung erfuhr. Sie plädieren zum einem für eine Erweiterung des Modells um den Bereich der sozial ungleichen psychosozialen Kompetenzen, als eine Ergänzung der primären Effekte und eine Ergänzung um die sozial ungleiche Bewertung der Lehrkräfte als tertiäre Effekte. Empirisch können die Autoren zeigen, dass die psychosozialen Kompetenzen von Schülern zwar wichtig für die Notenvergabe sind, soziale Ungleichheiten jedoch nicht erklären können. Auf der anderen Seite zeigt sich, dass soziale Unterschiede der Benotung fast vollständig über kognitive, psychosoziale und ressourcenbezogene tertiäre Effekte erklärt werden können. Des Weiteren finden die Autoren empirische Hinweise darauf, dass das Ausmaß tertiärer Effekte im Zusammenhang mit der Ausgestaltung von Bildungsinstitutionen steht. Ferner bleibt festzuhalten, dass Lehrer anscheinend nicht bewusst sozial ungleich bewerten, sondern weil sie denken, dass Schüler aus höheren Schichten begabter sind, sich mehr anstrengen und mehr Unterstützung von zu Hause erfahren. Wie es genau zu dieser verzerrten Wahrnehmung kommt, ist eine wichtige Frage für zukünftige Forschung. (DIPF/Orig.). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2018/2 |