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Autor/inSchreiber, Nadja
TitelZeugenbefragung von Kindern.
Wie wirkt die Technik "Einladen zur Spekulation"?
Gefälligkeitsübersetzung: Questioning of children as witnesses : how does the technique "invitation to speculate" work?
QuelleGrevenbroich: Linos-Verl. (2000), X, 157 S.Verfügbarkeit 
Zugl. Münster, Univ., Diss., 2000
ReiheLIN-Psychologie
BeigabenTabellen
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Monografie
ISBN3-935222-01-7
SchlagwörterInterview; Methode; Validität; Kind; Hochschulschrift; Zeugenaussage; Zeuge
Abstract"In den vergangenen zwanzig Jahren wurden wiederholt Massenbeschuldigungsverfahren sexuellen Mißbrauchs sowohl in den USA als auch in Europa bekannt (Nathan & Snedecker, 1995; Steller, 1997). In diesen Verfahren beschuldigten eine Vielzahl an Kindern in Vorschulinstitutionen und Kindergärten ihre Erzieher und z. T. andere bekannte Erwachsene des oftmals monate- bis jahrelangen sexuellen Mißbrauchs. Das zentrale Problem dieser Massenbeschuldigungsverfahren waren die Zeugenaussagen der Kinder, die in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle nach monatelanger suggestiver Befragungen der kindlichen Zeugen entstanden (Volbert, 1999). In der empirischen Literatur wurden bisher verschiedene dieser suggestiven Befragungstechniken überprüft. Es zeigte sich, daß diese Interviewtechniken dazu führen können, Zeugenaussagen von Kindern zu verfälschen. (Bruck & Ceci, 1999; Poole & Lamb, 1998). Eine dieser Interviewtechniken, 'Einladen zur Spekulation' ('Was hätte X denn tun können?'), ist in ihrer Wirkung auf nachfolgende Zeugenaussagen bisher noch nicht empirisch überprüft worden. Dies war das Ziel der vorliegenden Arbeit. Kindern aus vier Kindergärten (N=111) wurde eine Live-Clownshow gezeigt, in der ein Clown unter anderem untypische Handlungen mit alltäglichen Gegenständen (z. B. 'mit einem Messer trommeln') zeigte. Eine Woche später wurden Kinder aus Experiment 1 entweder zu keinem ( Kontrollgruppe) oder allen (Experimentalgruppe) untypischen Handlungen eingeladen zu spekulieren ('Was hätte der Clown noch mit dem Messer machen können?'). Auf diese Art produzierten die Kinder hoch wahrscheinliche Spekulationen (d. h. die typische Handlung: 'schneiden') und die als experimentelle Fehlinformation konzipierte Spekulation wurde somit kontrollierbar. Kinder aus Experiment 2 wurden zu der einen Hälfte der Gegenstände eingeladen zu spekulieren und zur anderen Hälfte nicht. Nach 3 Wochen und nach 5 bis 6 Monaten wurden die Kinder nochmals zu der Clownshow befragt. In Experiment 1 zeigte sich nach drei Wochen kein Anstieg der fälschlicherweise genannten hoch wahrscheinlichen Antworten in der Experimentalgruppe, wohingegen nach 5-6 Monaten mehr hoch wahrscheinlich falsche Antworten in der Experimentalgruppe berichtet wurden - allerdings auch mehr sonstige falsche Antworten - . In Experiment 2 zeigte sich der umgekehrte Effekt: 3 Wochen nach der Clownshow produzierten die Kinder mehr hoch wahrscheinlich aber falsche Antworten zu den Gegenständen, zu denen sie eingeladen wurden zu spekulieren. Dieser Effekt konnte zum zweiten Meßzeitpunkt nicht repliziert werden; es zeigte sich allerdings ein 'Carry-over'-Effekt: Die Ergebnisse dieser beiden Experimente bestätigen die Bedenken bezüglich der Anwendung der Interviewtechnik 'Einladen zur Spekulation' in Zeugeninterviews mit Kindern: Kinder im Vorschulalter können so Gefahr laufen, mehr hoch erwartbar falsche Antworten zu produzieren." ( Textauszug).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2003_(CD)
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