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Autor/in | Fauth, Julia |
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Titel | Junge Verbraucher in Europa. Konsum- und Umweltverhalten von Kindern und Jugendlichen im 15-Länder-Vergleich. Eine empirische Studie. Gefälligkeitsübersetzung: Young consumers in Europe : a comparison of the habits of children and juveniles in 15 European countries with regard to consumption and environment; an empirical study. |
Quelle | Bonn: Wehle (1999), 220 S. Zugl. Bonn, Univ., Diss., 1999 |
Reihe | Bonner Studien zur Wirtschaftssoziologie. 12 |
Beigaben | Tabellen 36; Abbildungen 44 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 3-89573-087-4 |
Schlagwörter | Einstellung (Psy); Verhalten; Kind; Umweltbewusstsein; Konsum; Hochschulschrift; Europäische Union; Jugendlicher; Europa |
Abstract | "Kindern und Jugendlichen kommt in der Eigenschaft als Konsumenten von morgen eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben zu. Aber auch die Bedeutung als Gegenwartskonsumenten ist nicht zu unterschätzen, ergeben doch Berechnungen des Deutschen Jugendforschungsinstituts, daß Kinder und Jugendliche in den neunziger Jahren schon etwa 30 Milliarden D-Mark jährlich in Deutschland zur Verfügung haben. Jeder Konsum belastet jedoch auch die Ressource Umwelt. Interessant in diesem Zusammenhang ist neben Detailinformationen zur Geldsozialistion und zum Kaufentscheidungsprozeß von Kindern und Jugendlichen daher außerdem die Fragestellung, inwieweit Kinder ökologische Aspekte bei ihren Konsumentscheidungen mit berücksichtigen. Besonders herauszustellen an der Studie ist zudem, daß die Datensammlung nicht nur in Deutschland erfolgte, sondern in allen 15 EU-Staaten. Damit ist zusätzlich ein Kulturenvergleich möglich. Mit dieser Zielsetzung wurde im Herbst 1996 eine quantitative, empirische Studie durchgeführt. Als wissenschaftliche Ergänzung zu dem 1995/96 von der EU ausgeschriebenen Wettbewerb 'Junge Verbraucher in Europa' wurden die Wettbewerbsteilnehmer zu ihrem Konsum- und Umweltverhalten befragt. Insgesamt nahmen am Wettbewerb 415 Gruppen teil. Die schriftlich durchgeführte Befragung erbrachte eine Rücklaufquote von insgesamt 54 Prozent. Im Detail bedeutete dies, daß 3307 einzelne Fragebögen aus 15 Ländern zur Auswertung zur Verfügung standen. Hinsichtlich des Konsumverhaltens zeigen die Ergebnisse unter anderem, daß sowohl internationale als auch geschlechtsspezifische Unterschiede existieren. Beispielsweise erweisen sich Eltern in einigen Ländern bei Taschengeldzahlungen großzügiger als andere, obwohl die wirtschaftlichen Bedingungen es eigentlich eher umgekehrt hätten vermuten lassen. Mädchen werden außerdem in einigen EU-Ländern gegenüber Jungen bei der Höhe des Taschengeldes benachteiligt. Auch im Kaufentscheidungsverhalten sind geschlechtsspezifische Stereotype zu beobachten: Jungen sind im EU-Durchschnitt vor allem diejenigen, die am häufigsten niemanden vor einem Kauf zu Rate ziehen, keine Kaufbegleitung wollen und auch am häufigsten keine Informationen vorher sammeln. Bei der Frage nach den Ängsten der Kinder war festzustellen, daß Umweltängste einen hohen Stellenwert besitzen. In diesem Kontext konnte weiterhin die Vermutung bestätigt werden, daß die Zukunftsperspektiven von Kindern und Jugendlichen in der EU eher pessimistisch gesehen werden. Auch bewerten Kinder und Jugendliche die Vorbildfunktion der Elterngeneration im Umweltverhaltenskontext eher negativ. Aufgrund des Mangels an diesem notwendigen Vorbild manifestiert sich das grundsätzliche Umweltbewußtsein im Kindesalter nicht in einem wünschenswerten umweltbewußten Verhalten. Jedoch gibt es auch hierbei große geschlechtsspezifische und internationale Unterschiede. Beispielsweise haben Mädchen die größere Angst vor Umweltschäden, schauen pessimistischer in die Zukunft und interessieren sich mehr für die Umweltthematik als Jungen. Mädchen verstehen unter umweltbewußtem Verhalten etwas, bei dem man selbst aktiv werden muß, während Jungen damit unmittelbar eine starke Einschränkung der persönlichen Freiheit verbinden. Aus den Ergebnissen einerseits und den zunehmenden Umweltschädigungen andererseits folgt, daß eine die Sozialisation in der Familie begleitende Konsum- und Umwelterziehung in Kindergärten und Schulen nötig wäre, um ein besseres Umweltverhalten der nachfolgenden Generationen auszubilden." (Autorenreferat). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2003_(CD) |