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Es handelt sich zum Einen um Übersetzungen ins Deutsche, die dem FIS Bildung-Schlagwortbestand entnommen wurden. Zum Anderen wurden zusammengesetzte englische Schlagworte in Terme zerlegt, die in der Regel nur einen inhaltlichen Aspekt repräsentieren. Ergänzend wurden Synonyme und vereinzelt zusätzliche Pluralformen hinzugefügt. Diese Anreicherung geht auf die Nutzung intellektueller Vorarbeiten zurück.
Es wird gezeigt, daß tagsüber erfolgendes Einnässen eine heterogene Gruppe von Syndromen darstellt, die eher einer "funktionellen Harninkontinenz" entsprechen und einer differenzierten Diagnostik und Therapie bedürfen. Zunächst wird auf Klassifikation, Epidemiologie, Symptomatologie sowie auf Zusammenhänge mit Harnwegsinfekten, vesikoureteralem Reflux, Obstipation und Enkopresis eingegangen. Unter dem Vorbehalt methodischer Einschränkungen der bisherigen Untersuchungen wird darauf hingewiesen, daß die Rate psychiatrischer Störungen bei Enuresis diurna im Gegensatz zur Enuresis nocturna erhöht ist. Allgemeine Richtlinien zur Diagnostik und Therapie, insbesondere die Notwendigkeit von Sonographie, Uroflowmetrie und Beckenboden-Elektromyogramm, Urinuntersuchungen und spezifischen Therapieformen werden dargestellt. Die drei wichtigsten spezifischen Syndrome umfassen: (1) die idiopathische Dranginkontinenz mit Drangsymptomatik, Pollakisurie, Haltemanövern aufgrund einer physiologisch bedingten Detrusorinstabilität und einer eher geringen, vermutlich sekundären psychiatrischen Symptomatik; (2) die Harninkontinenz bei Miktionsaufschub als ein psychiatrisches Verweigerungssyndrom mit Hauptmerkmal des Hinauszögerns der Miktion und der Harnretention; (3) die Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination, die gekennzeichnet ist durch eine dyskoordinierte Entleerung mit paradoxer Kontraktion statt Relaxation des Sphinkters urethrae. Es wird empfohlen, die bisherige Einteilung zugunsten einer spezifischen Klassifikation zu verlassen, da nur so spezifische kausal-effektive Therapien möglich sein werden.
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Gontard, Alexander von; Lehmkuhl, Gerd: "Enuresis diurna" ist keine Diagnose - neue Ergebnisse zur Klassifikation, Pathogenese und Therapie der funktionellen Harninkontinenz im Kindesalter. 1997.
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