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Autor/inBudde, Jürgen
TitelNormative Positionierungen in Inklusionsforschung und Bildungspolitik.
QuelleAus: Fritzsche, Bettina (Hrsg.); Köpfer, Andreas (Hrsg.); Wagner-Willi, Monika (Hrsg.); Böhmer, Anselm (Hrsg.); Nitschmann, Hannah (Hrsg.); Lietzmann, Charlotte (Hrsg.); Weitkämper, Florian (Hrsg.): Inklusionsforschung zwischen Normativität und Empirie. Abgrenzungen und Brückenschläge. Opladen u.a.: Verlag Barbara Budrich (2021) S. 60-74
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ReiheSchriftenreihe der AG Inklusion der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; gedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN978-3-8474-1571-8; 978-3-8474-2434-5
SchlagwörterPädagogische Praxis; Erziehungswissenschaft; Bildungsforschung; Bildungspolitik; Inklusion; Exklusion; Normativität
AbstractDer Beitrag fragt nach normativen Grundlegungen von Inklusionsforschung und Bildungspolitik. Im Hintergrund steht die Annahme, dass sich gerade im Themenfeld Inklusion auf unterschiedlichen Ebenen zahlreiche Normativitäten stellen, die einer Reflexion bedürfen, um weder affirmativer Überhöhung von Inklusion das Wort zu reden, noch durch einen Rückzug auf scheinbare 'neutrale' wissenschaftliche Aufklärung erkenntnis- wie gerechtigkeitstheoretisches Potenzial des Begriffes zu verschenken. Gerahmt werden die folgenden Überlegungen von der Beobachtung eines spezifischen Spannungsfeldes zwischen der 'stetigen Zunahme von Inklusion' (ausgedrückt z.B. in einem stetigen Anstieg der sog. Inklusionsquoten) sowie - gleichsam entgegengesetzt - einer steigenden Tendenz zur Exklusion (ausgedrückt z.B. in zunehmender autoritärer Orientierung und Verschärfung sozialer Gegensätze). Einerseits wird Inklusion oftmals als eine Art 'unumstößliche Entwicklung' dargestellt. In diesem Zusammenhang wird eine sukzessive und scheinbar 'automatische' Entwicklung von segregativer über integrativer zu inklusiver Beschulung skizziert und die bestehende rechtliche Grundlage als dauerhafte, rechtlich verbriefte Tatsache angenommen (Sander 2002). Inklusion gilt in dieser Perspektive als stetiger Fortschritt, der sich aufgrund der rechtlichen Bindekraft der UN-BRK in Folge einzustellen habe. So nachvollziehbar diese Perspektive auch sein mag, so unterschlägt sie den politischen und sozialen Charakter rechtlicher Grundlegungen, die ja immer auch in Relation zu gesellschaftlichen Diskursen und Praktiken stehen. Denn auch Gesetze oder Menschenrechtskonventionen sind soziale Konstruktionen und als solche prinzipiell wandelbar und nicht 'in Stein gemeißelt'. Andererseits verweisen aktuelle gesellschaftliche und bildungspolitische Entwicklungen auf Limitierungen der Inklusivität sowohl im Bildungssystem als auch - und deutlicher - in der Gesellschaft. Hier mehren sich national wie insbesondere international Berichte über zunehmende Exklusion und Ausgrenzung (etwa gegenüber religiösen oder ethnischen Minderheiten) sowie einem Erstarken nationalistisch und autoritär orientierter Politiken. Beiden Richtungen - der Vorstellung von stetig zunehmender Inklusion sowie steigenden exklusiven Tendenzen - liegen spezifische normative Annahmen zugrunde, die sich gegenseitig herausfordern. In einer solchen Perspektivierung erscheint Inklusion weniger als Tatsache, sondern als ein strittiges und in vielfacher Hinsicht normativ hoch aufgeladenes Feld. Normativität ist nicht nur ein Gegenstand der empirischen Rekonstruktion, sondern - insbesondere im Themenfeld Inklusion - eine stetige wissenschaftsimmanente wie -exmanente Begleiterin. Inklusionsforschung vollzieht sich - wie jede Sozial- und Erziehungswissenschaft (vgl. Meseth et al. 2019) - inmitten höchst unterschiedlicher Normativitäten (der Forscher*innen, der Politik, der Gesellschaft, der pädagogischen Praxis usw.), sodass danach zu fragen wäre, wie sich die Relation von Inklusion und Exklusion in Erziehungswissenschaft, pädagogischer Praxis, Bildungspolitik und Gesellschaft konturiert. Damit ist auch die Frage nach dem 'Stand von Inklusion' und den darin verhandelten Einsatz von Normativität aufzurufen. Dazu werden im Folgenden Beobachtungen zu zwei unterschiedlichen Diskursen angestellt. Zuerst wird Normativität in der erziehungswissenschaftlichen Inklusionsforschung beleuchtet (Kap. 2), dann auf die normativen Implikationen aktueller Bildungspolitik eingegangen (Kap. 3) und abschließend ein Fazit gezogen (Kap. 4). (übernommen).
Erfasst vonExterner Selbsteintrag
Update2024/2
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