Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Ode, Erik |
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Titel | Kontinuitäten und Brüche. Der klassische Bildungsbegriff nach der empirisch-sozialwissenschaftlichen Wende. |
Quelle | In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 90 (2014) 1, S. 4-16Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0507-7230; 2589-0581 |
DOI | 10.1163/25890581-090-01-90000002 |
Schlagwörter | Bildungsbegriff; Bildungstheorie; Geisteswissenschaftliche Pädagogik; Pädagogik; Erziehungswissenschaft; Bildungsforschung; Empirische Forschung; Quantitative Forschung; Bildungssystem; Bildungspolitik; Bildungsreform; Geschichte (Histor); Humanismus; Wissenschaftsgeschichte; Wissenschaftsdisziplin; 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; 21. Jahrhundert; Diskurs; Kritik; Humboldt, Wilhelm von; Deutschland |
Abstract | In den [...] Überlegungen [dieses Beitrags] soll der Stellenwert des klassischen Bildungsbegriffs in der Erziehungswissenschaft ermittelt werden. Die Rede von "Kontinuitäten" und "Brüchen" bzw. einer "Wende" macht deutlich, dass die wechselhafte Geschichte der Disziplin bei diesem Vorhaben eine entscheidende Rolle spielen wird. Was man im Allgemeinen unter dem als "klassisch" ausgewiesenen Bildungsbegriff versteht, ist als bekannt vorauszusetzen. Dennoch kommt die Bezugnahme nicht ganz ohne Vorbemerkungen aus, denn es ist unübersehbar, dass der Begriff in eine tiefe Krise geraten ist. In der öffentlichen Bildungsdiskussion hat sich seit dem Ende der 1990er Jahre eine unglückliche Frontstellung zwischen humanistischer Bildungstradition und notwendiger struktureller Anpassung herausgebildet, die 1997 in der endgültigen Totsagung Wilhelm von Humboldts ihren vorläufigen Höhepunkt fand [...]. Die bildungspolitische Kehrtwende, die hierdurch eingeleitet werden sollte, richtete sich explizit gegen die längst überholte Idee einer allgemeinen Menschenbildung, die zugunsten einer qualifikations- und berufsorientierten Bildung aufgegeben werden sollte. Nachdem die Reformmaßnahmen mittlerweile weitgehend abgeschlossen sind, lohnt es sich also, nach dem Verbleib des klassischen Bildungsbegriffs bzw. seines prominentesten Vertreters zu fragen, und dabei das Hauptaugenmerk auf jene Wissenschaft zu richten, die Bildung nach wie vor zu ihren "Grundbegriffen" zählt [...]. Obwohl die Formel der "Kontinuität" ein fachinternes Überleben der über 200 Jahre alten Idee suggeriert, das nicht zuletzt auf Initiativen zurückgeht, die durch den Umbau des Bildungswesens erst in Gang gesetzt wurden [...], kann daraus nicht prinzipiell eine einstimmige Ablehnung der aktuellen Reform abgeleitet werden. Hierfür sind im Wesentlichen zwei Gründe verantwortlich: Disziplingeschichtlich ist zunächst der Wandel der Pädagogik zur Erziehungswissenschaft zu nennen, bzw. genauer: die Ausdifferenzierung in mehrere gleichrangig agierende Erziehungswissenschaften mit je eigener Herkunft, Identität und methodischer Vorgehensweise. Disziplinpolitisch ist als zweiter Aspekt die zunehmende Loslösung "von normativen Vorgaben und idealistischen Ansprüchen traditioneller Pädagogik" zu beobachten, die dem wachsenden "Bemühen" geschuldet ist, "Bildungstheorie stärker empirisch zu fundieren" [...]. (DIPF/Orig.). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2015/1 |