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Autor/inKrüger, Michael Fritz
TitelGeschichte der körperlichen Erziehung.
QuelleAus: Güllich, Arne (Hrsg.); Krüger, Michael Fritz (Hrsg.): Sport. Das Lehrbuch für das Sportstudium. Berlin: Springer Spektrum (2022) S. 475-490
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Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; gedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-662-64694-3; 978-3-662-64694-6; 978-3-662-64695-3
DOI10.1007/978-3-662-64695-3_12
SchlagwörterErziehung; Spielpädagogik; Erfahrung; Motivation; Geschichte (Histor); Nationalsozialismus; Politische Beeinflussung; Bewegungserfahrung; Bewegungserziehung; Gymnastik; Körpererfahrung; Körpererziehung; Körperkultur; Sport; Sportgeschichte; Sportpädagogik; Sportspiel; Sportunterricht; Turnen; Sportwissenschaft; 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Reform; Olympische Spiele; Deutschland-DDR
AbstractAls ich ein kleiner Junge war, so lautet der Titel der Autobiografie von Erich Kästner (2001; die erste Auflage erschien 1957), die er extra, aber nicht nur für Kinder schrieb. Ein für ihn prägendes Erlebnis, um nicht zu sagen Bildungserlebnis, waren seine Erfahrungen im Turnverein. Die Geschichte spielt in den 1920er-Jahren, als Turnen in Deutschland die am weitesten verbreiteten Leibesübungen waren. Wenn "Turnen" durch "Sport" ersetzt, vielleicht sogar durch "Fußball", dann kann man sich gut vorstellen, dass diese Geschichte auch in unserer Zeit spielen könnte; denn Kinder und Jugendliche haben auch heute große Freude an Bewegungs-, Spiel- und Sportaktivitäten, weil sie erfüllende körperliche, soziale, emotionale und personale Erfahrungen ermöglichen. Erich Kästner hat dies in wesentlich anschaulichere Worte gefasst, als das in einem wissenschaftlichen Handbuchkapitel zur Geschichte der Leibeserziehung und des Sports geschehen kann. Aber gemeint ist dasselbe. Entscheidend für diese Freude am Sport, aber auch für mögliche Enttäuschungen, kann auch die Sportlehrerin oder der Sportlehrer sein. Erich Kästner hatte offensichtlich mit seinem Turnlehrer Zacharias großes Glück. Die Sportpädagogik als berufsqualifizierendes Fach möchte einen Beitrag dazu leisten, solche geeigneten Lehrkräfte wie Herrn Zacharias zu qualifizieren. Aber es hat wohl schon immer Lehrerinnen und Lehrer gegeben, die für ihr Fach - in diesem Fall die Leibeserziehung und den Sport - begeistern konnten, sei es innerhalb oder außerhalb von Schule und Unterricht. Erich Kästner spricht auch aus der Sicht des Erwachsenen, der auf sein Leben als Kind schaut und bewertet, was denn wichtig war für ihn und wovon er seinen jungen Lesern eher abraten würde. Wichtig erschien ihm, dass er viel Sport getrieben hatte in seiner Kindheit und Jugend, dass er dies intensiv, mit großem Engagement und noch mehr Freude getan hat. Freude an der Bewegung, am Sport, am sportlichen Spielen, Leisten und Können sind bis heute ein sportpädagogischer Topos: Das Wichtigste am Sport ist, dass er Freude macht und nicht zur Gefahr und Last wird. Deshalb bedauert Kästner auch alle Kinder, die nur turnen, aber nicht auch lernen wollten, wie er schrieb. Und auch das ist ein klassisches Paradigma sportpädagogischer Erziehungs- und Bildungstheorie: dass Bewegung, Gymnastik, Turnen, Spiel und Sport Teil eines ganzheitlichen Erziehungs- und Bildungsprozesses sein sollen, in dem das Kind als Ganzes, mit "Kopf, Herz und Hand", wie das Johann Heinrich Pestalozzi Ende des 18. Jahrhunderts auf den Punkt gebracht hatte, gesehen wird. In diesem Kapitel wird es im Grunde um diese Bildungserlebnisse des kleinen Erich Kästner gehen. Allerdings geschieht dies nicht in literarischer Form, sondern in wissenschaftlicher Absicht, indem aufgezeigt wird, dass und wie Leibeserziehung, Bewegung, Spiel und Sport zu einem wesentlichen Thema von und für Erziehung und Bildung insgesamt wurden. Der Schwerpunkt wird dabei auf der neueren Zeit nach der Epoche der europäischen Aufklärung liegen. Damals tauchte die Idee auf, dass Bewegung, Spiel und Sport, Turnen, Gymnastik und körperliche Erziehung nicht nur zum alltäglichen Leben dazu gehören, sondern systematisch vermittelt und gelehrt werden können und sollen. Der Blick auf die Geschichte verdeutlicht zum einen die Tradition, in der die Sportpädagogik bzw. ihre Vorläuferin die "Theorie der Leibeserziehung" steht. Er macht zum anderen deutlich, dass und unter welchen historischen Bedingungen Bewegung, Gymnastik, Turnen, Spiel und Sport für pädagogische Zwecke benutzt wurden und werden. Körperliche Übungen, Spiel und Sport haben an sich keinen pädagogischen Sinn oder Wert. Sie können jedoch je nach politischen, kulturellen und sozialen Umständen mit erzieherischen Absichten, Funktionen und "Sinn" belegt werden. (Autor).
Erfasst vonBundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn
Update2024/1
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