Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Zimmer, Karin; Furian, Helena |
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Titel | Stärken und Probleme von 3- bis 15-jährigen Kindern und Jugendlichen im zweiten und dritten Jahr der Corona-Pandemie - eine haushaltsrepräsentative Befragung. Gefälligkeitsübersetzung: Strengths and difficulties of 3- to 15-year-old children and adolescents in the second and third year of the Corona pandemic - Results of a household-representative survey in Germany. |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 72 (2023) 4, S. 323-341Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2023.72.4.323 |
Schlagwörter | Peer-Beziehungen; Emotion; Prosoziales Verhalten; Soziale Anpassung; Jugend; Kindheit; Familienbeziehungen; Kind; Grundschule; COVID-19; Pandemie; Instabilität; Behinderung; Bedarfsanalyse; Entwicklung; Jugendlicher |
Abstract | Untersucht wurden Verhaltensstärken und psychosoziale Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 15 Jahren. Datengrundlage ist eine haushaltsrepräsentative Stichprobe von 2421 Eltern bzw. Erziehungsberechtigten, die im Sommer 2021 mithilfe eines Online-Fragebogens zum Familienalltag befragt wurde. Von den Befragten nahmen 704 im Frühjahr 2022 (zweites und drittes Jahr der COVIC-19 Pandemie)an der Wiederholungsbefragung teil. Im Ergebnis wird über den Befragungszeitraum hinweg das Verhalten von konstant einem Viertel der Kinder und Jugendlichen als psychosozial grenzwertig bzw. auffällig geschildert (Strengths and Difficulties Questionnaire, SDQ-Gesamtwert). Knapp ein Drittel wies emotionale Probleme, Verhaltensprobleme oder Probleme mit Gleichaltrigen auf (SDQ-Subskalen). Dieser Anteil veränderte sich auch zum Frühjahr 2022 hin nicht, der Anteil an Grundschulkindern mit emotionalen Problemen stieg sogar. Dabei waren Familien, die nach eigener Einschätzung von ihrem Haushaltseinkommen gut leben können, weniger stark, Familien mit Kindern oder Jugendlichen mit Behinderung bzw. Einschränkung im Haushalt hingegen stärker betroffen. Nach den Einschätzungen der Befragten zeigten viele Kinder Stärken: Sie waren rücksichtsvoll, halfen anderen, teilten gerne, waren hilfsbereit und lieb zu jüngeren Kindern. Die Anteile von Kindern und Jugendlichen, die dieses prosoziale Verhalten nicht, sondern im Gegenteil grenzwertiges oder auffälliges Verhalten zeigen, waren mit 9,5 % im Sommer 2021 niedriger als der entsprechende Normwert (15,6 %). Vom Sommer 2021 zum darauffolgenden Frühjahr 2022 bleibt dieser Anteil konstant und die betrachteten Altersgruppen unterschieden sich zu keinem der beiden Erhebungszeitpunkte. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf die für Deutschland vorliegenden SDQ-Normwerte, den Unterstützungsbedarf der Familien und die geplante Nutzung von professionellen Unterstützungsangeboten eingeordnet. Da sich die psychosozialen Belastungen der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien noch weit nach Beendigung der Kita- und Schulschließungen und anderer kontakteinschränkender Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zeigten, bleibt es von Interesse, wie sich ihr Wohlergehen im weiteren zeitlichen Verlauf entwickelt. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2023/1 |