Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Röhl, Anja |
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Titel | Das Elend der Verschickungskinder. Kindererholungsheime als Orte der Gewalt. |
Quelle | Gießen: Psychosozial-Verlag (2021), 305 S.
PDF als Volltext |
Beigaben | Abbildungen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Monographie |
ISBN | 978-3-8379-7764-6 |
Schlagwörter | Schwarze Pädagogik; Empirische Untersuchung; Erfahrung; Gewalt; Verhalten; Kind; Geschichte (Histor); Nationalsozialismus; Opfer; Erholungseinrichtung; Erzieher; Deutschland-BRD |
Abstract | Bei den sogenannten "Verschickungskindern" handelt es sich um mindestens acht bis zwölf Millionen meist drei- bis elfjähriger Kinder, die zwischen 1950 und 1990 im Rahmen der "Gesundheitshilfe" in sechswöchigen "Kuraufenthalten" in Heimen an der See oder in den Bergen untergebracht waren und dort von Erzieherinnen zum Teil schwer misshandelt wurden. Mit dem Ziel, den Betroffenen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, analysiert die Autorin in diesem Buch das Phänomen der Verschickung und der in den weit über tausend westdeutschen Verschickungsheimen ausgeübten Gewalt. Ausgehend von einem Überblick über die kindermedizinische Fachliteratur der 1950er- und 1960er-Jahre werden drei belletristische Werke genannt, die sich mit dem Thema beschäftigen, um dann unter Bezugnahme auf einige Zeitungsberichte die mediale Darstellung der institutionellen Gewalt gegen Kinder zu beleuchten. Im Weiteren folgen auf der Grundlage ausgewählter und öffentlich gemachter Betroffenenberichte exemplarische Porträts von sechs "Kindererholungsheimen": auf der Nordseeinsel Föhr, auf der Insel Borkum, in Bad Salzdetfurth, Bad Rothenfelde, Bad Sachsa, Berchtesgaden und Scheidegg. Diese Darstellungen werden ergänzt durch empirische Zahlen einer schriftlichen Befragung von 3348 Betroffenen. Basierend auf den erhobenen Daten mündet die Dokumentation in eine Zusammenstellung möglicher kausaler Hintergründe für die Grausamkeiten. Laut der Ergebnisse gehören zu den Ursachen die Sozialisation der Schwestern während des Nationalsozialismus, deren Sadismus, der Einfluss der "strafenden Pädagogik", die NS-Geschichte der Kinderheilkunde sowie medizinische Forschungen, die Kinder als Proband: innen von Medikamenten wie unter anderem Contergan benutzten. |
Erfasst von | Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen, Berlin |
Update | 2022/2 |