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Autor/inJessen, Jonas
TitelUnintended Consequences and Spill-over Effects of Family Policies: Six Essays in Labour and Family Economics.
QuelleBerlin: Freie Universität Berlin (2021), 248 S.
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Dissertation, Freie Universität Berlin, 2021.
Spracheenglisch
Dokumenttyponline; Monographie
DOI10.17169/refubium-32488
URNurn:nbn:de:kobv:188-refubium-32762-3
SchlagwörterElternzeit; Erziehungsurlaub; Konsumökonomie; Arbeitsökonomie; Dissertation; Volkswirtschaftslehre; Kinderfürsorge; Benachteiligung; Geschlechtsspezifik
AbstractDiese Dissertation besteht aus sechs unabhängigen Kapiteln, die einen Beitrag zur Literatur im Bereich der Arbeits- und Familienökonomie leisten. Das Hauptthema ist die Frage, wie sich Familienpolitik auf geschlechtsspezifische und sozioökonomische Ungleichheit auswirkt, manchmal auf unbeabsichtigte Weise. Kapitel 2 verwendet administrative, verknüpfte Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Daten, um zu untersuchen, ob Arbeitgeber Frauen im gebärfähigen Alter (potenzielle Mütter) statistisch diskriminierten als ihnen direkte Kosten im Zusammenhang mit der Mutterschaft entstanden. Vor 2006 waren große Firmen in Deutschland verpflichtet, für den großzügigen Mutterschutz ihrer weiblichen Angestellten zu zahlen, sodass die erwarteten Lohnkosten der Firmen vom Geschlecht und Alter der Angestellten abhingen. Ab 2006 zahlten alle Firmen für den Mutterschutz, indem sie einen Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung leisteten, wobei der Beitrag nur von der Anzahl der Beschäftigten und deren Lohn abhängt und somit unabhängig von Geschlecht und Alter ist. Wir weisen nach, dass die Reform zu einem Anstieg der relativen Löhne von Frauen in größeren Firmen geführt hat. Dieser Reformeffekt liefert Belege für eine statistische Arbeitgeberdiskriminierung in der Zeit vor 2006. Kapitel 3 nimmt eine Firmenperspektive auf Elternzeit ein. Mutterschaft und Elternzeit unterbrechen Beschäftigungsverhältnisse, was Kosten für Unternehmen verursacht. Wir dokumentieren, dass Mütter, die intern schwer zu ersetzen sind, kürzere Elternzeiten nehmen und dass ihre Firmen häufiger einen Ersatz einstellen. Die Einführung großzügigerer Entgeltersatzleistungen hebt den Zusammenhang zwischen der internen Substituierbarkeit von Müttern und der Länge ihrer Elternzeit auf. In Firmen mit wenigen internen Substituten reduziert dies die Beschäftigung kurz-, aber nicht längerfristig. Die Unternehmen reagieren darauf, indem sie weniger Frauen im gebärfähigen Alter in Berufen einstellen, in denen sie intern schwer zu ersetzen sind. Zusammengenommen belasten Mutterschaft und großzügige Elternzeitregelungen Firmen, die nur wenige interne Substitute zur Verfügung haben. Kapitel 4 zielt darauf ab, das Verständnis von Unterschieden in Kita-Nutzung nach familiärem Hintergrund in einem Land mit einem universellen Kinderbetreuungssystem (Deutschland) zu verbessern. Die Forschung zeigt, dass Kinder von Eltern mit niedrigerem Bildungsniveau und Kinder von Eltern mit Migrationshintergrund am meisten von der Kindertagesbetreuung profitieren, weshalb es wichtig ist zu verstehen, warum Unterschiede in der Nutzung bestehen. Wir verwenden einen einzigartigen Datensatz, der sowohl die elterliche Nachfrage nach Betreuung als auch die tatsächliche Nutzung erfasst, um die Determinanten mittels einer Dekomposition und komplementären quasi-experimentellen Analysen zu untersuchen. Unsere Dekomposition zeigt, dass (a) Unterschiede in der Nachfrage wichtig sind, aber die Unterschiede in der Kita-Nutzung nicht vollständig erklären, (b) ein großer Teil der Nutzungsunterschiede unerklärt bleibt, insbesondere bei Eltern mit Migrationshintergrund, und (c) die heterogenen Effekte von Zugangsbarrieren (mangelnde Plätze und Gebühren) einen Teil der verbleibenden Lücken erklären können. Unser quasi-experimentelles Design zeigt, dass die Reduzierung von Engpässen die Unterschiede nach elterlicher Bildung signifikant verringert, nicht aber nach elterlichem Migrationshintergrund. In ähnlicher Weise zeigen wir unter Verwendung der synthetischen Kontrollmethode, dass eine Reduzierung der Gebühren nur die Lücke nach elterlicher Bildung reduziert. Wir diskutieren Implikationen für die Politik. Kapitel 5 schätzt den Effekt von Kita-Nutzung auf elterliche Aktivitäten unter Verwendung von Zeitverwendungs- und Umfragedaten für Deutschland. Dies ist die erste derartige Studie in den Wirtschaftswissenschaften, die sorgfältig auf Selektion achtet und einen konzeptionellen Rahmen der zugrunde liegenden Mechanismen liefert. Wir zeigen auf, dass die Betreuung in einer Kindertagesstätte zwar die Zeit, die die Eltern mit ihrem Kind verbringen, deutlich reduziert, die interaktiven elterlichen Aktivitäten jedoch nur um wenige Minuten pro Tag verringert werden. Außerhalb der Betreuungszeiten sind die elterlichen Aktivitäten nicht betroffen. Eine Analyse von anderen Aktivitäten zeigt, dass die Betreuung in der Kindertagesstätte genutzt wird, um bezahlte Arbeit aufzunehmen, aber auch teilweise, um zeitliche Restriktionen zu verringern. Die Reduktion von Freizeit und Schlaf außerhalb der Betreuungszeiten deutet darauf hin, dass eine erhöhte Motivation dafür verantwortlich sein könnte, die elterlichen Aktivitäten während dieser Zeiten konstant zu halten. Unsere Ergebnisse liefern Nachweise dafür, dass Aktivitäten in der häuslichen Umgebung ein Komplement zur Kita-Betreuung darstellen und einen glaubwürdigen alternativen Mechanismus für die Auswirkungen der Kita-Betreuung auf die kindliche Entwicklung aufzeigen. Kapitel 6 verwendet neuartige Zeitverwendungsdaten aus der DDR und dem wiedervereinigten Deutschland und stellt fest, dass Frauen in der DDR und später in Ostdeutschland im Vergleich zu Westdeutschland mehr Zeit mit bezahlter Arbeit und weniger Zeit mit Hausarbeit verbringen. Wenn man jedoch diese geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Hausarbeit zwischen West und Ost aufschlüsselt, stellt man fest, dass sie ähnlich sind, wenn man die individuellen Zeiteinschränkungen berücksichtigt. Wir zeigen außerdem, dass der individuelle Beitrag zur Hausarbeit nahezu orthogonal zum Arbeitsangebot des Partners ist. Wir diskutieren Implikationen für die Natur von Geschlechternormen und die Auswirkungen von Arbeitsmarktpolitik, die auf Geschlechterunterschiede abzielt. Kapitel 7 untersucht, wie Kultur sich auf die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern innerhalb von Paaren auswirkt. Vor dem Hintergrund der deutschen Teilung und Wiedervereinigung vergleiche ich die Effekte von Kindern auf verschiedene Ergebnisse (child penalties) von Paaren, die in einer eher geschlechteregalitären Kultur (Ostdeutschland) sozialisiert wurden, mit denen, die in einer geschlechtertraditionellen Kultur (Westdeutschland) sozialisiert wurden. Anhand eines Haushaltspanels zeige ich, dass die langfristige child penalty auf den weiblichen Einkommensanteil bei westdeutschen Paaren 26,9 Prozentpunkte beträgt, verglichen mit 15,5 bei ostdeutschen Paaren. Ich zeige außerdem, dass Kinder zu einem stärkeren Anstieg des Anteils der Hausarbeit führen, den westdeutsche Frauen leisten, und dass sie für einen größeren Anteil der Kinderbetreuung verantwortlich sind als ostdeutsche Frauen. Eine Reihe von Robustheitstests bestätigt, dass die Unterschiede zwischen ost- und westdeutsch sozialisierten Paaren nicht durch den aktuellen Wohnort, wirtschaftliche Faktoren, die Verfügbarkeit von Kinderbetreuung oder andere regionale Differenzen getrieben werden. Ich ergänze die Hauptergebnisse durch die Verwendung von Zeitverwendungsdaten aus der DDR und dem wiedervereinigten Deutschland, indem ich Eltern mit kinderlosen Paaren ähnlichen Alters vergleiche. Dies bietet einen seltenen Einblick in die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in der DDR und erlaubt es, den Effekt von Kindern in der DDR mit den Effekten in Ost- und Westdeutschland nach der Wiedervereinigung zu vergleichen. Schließlich zeige ich, dass die Einstellungen zur mütterlichen Erwerbstätigkeit bei Ostdeutschen egalitärer sind, dass aber Kinder sowohl bei Ost- als auch bei Westdeutschen zu traditionelleren Einstellungen führen. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Sozialisation einen starken Einfluss auf child penalties und damit auf die Ungleichheit der Geschlechter insgesamt hat. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2022/2
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