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Autor/in | Paul, Oliver |
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Titel | Diagnoseverarbeitung von Eltern behinderter Kinder im Reaction to Diagnosis Interview (RDI) und Auswirkungen auf das Spiel mit dem Kind. |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 69 (2020) 7, S. 625-642Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2020.69.7.625 |
Schlagwörter | Bewältigung; Eltern; Eltern-Kind-Kommunikation; Kind; Kind-Eltern-Beziehung; Spielverhalten; Musiktherapie; Geistige Behinderung |
Abstract | Ergebnisse der Auswertung von 37 qualitativen Interviews mit Müttern und Vätern eines Kindes mit geistiger Behinderung, in denen sie sich zur Verarbeitung der Behinderungsdiagnose äußerten, werden vorgestellt. Es zeigte sich, dass die mit der Behinderungsdiagnose ihres Kindes verbundenen Gefühle und traumatisch erlebten Erfahrungen auch Jahre nach der Diagnosemitteilung noch die Beziehung zum Kind belasten, sodass viele Betroffene zu keiner inneren Klärung finden. Demgegenüber gelangten 65 der befragten Eltern zu einer Auflösung des Diagnosetraumas, wodurch sie verlorenen Spielraum für ihre Beziehungsgestaltung zum Kind zurückgewannen. Während diese Eltern mit Auflösung signifikant häufiger zweckfreies und responsives Spiel mit ihrem Kind berichteten, schienen auf der anderen Seite die Eltern ohne Auflösung des Behinderungstraumas weiterhin vom Handlungsdruck getrieben, mit Förder- und Lernspielen gegen die Behinderung des Kindes aktiv werden zu müssen. In einer parallelen, musiktherapeutischen Untersuchung zeigten sich zudem die Auswirkungen der elterlichen Behinderungsverarbeitung auch in Freispielsituationen der Kinder: So interagierten die Kinder von Eltern mit Auflösung des Diagnosetraumas hier weitaus häufiger in einem dialogischen Verhältnis, wohingegen Kinder bei fehlender, elterlicher Auflösung im freien Musikspiel weniger gut in der Lage waren, ihre Handlungssteuerung und Gesprächsführung dialogisch mit ihrem Gegenüber abzustimmen. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2021/3 |