Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Schemminger, Maximilian; Deuchert, Sabrina; Conzelmann, Annette; Günter, Michael; Klosinski, Gunther; Renner, Tobias; Karle, Michael |
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Titel | Umgangsregelung - wie geht es danach weiter? |
Quelle | In: Kindheit und Entwicklung, 29 (2020) 3, S. 155-162Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0942-5403; 2190-6246 |
DOI | 10.1026/0942-5403/a000313 |
Schlagwörter | Partnertrennung; Zufriedenheit; Psychologisches Gutachten; Ehescheidung; Familienkonflikt; Sorgerecht; Kind; Zivilrecht; Besuchsrecht; Kooperation; Nachuntersuchung |
Abstract | Gerichtliche Fragestellungen in familienrechtlichen Verfahren betreffen häufig die Umgangsregelung zwischen Kind und einem Elternteil. Dabei existieren derzeit kaum Daten dazu, wie sich die Umgangssituation vor und nach gutachterlicher Stellungnahme und einer gerichtlichen Umgangsregelung Jahre später in den Trennungsfamilien darstellt. Ziel der Studie war es, diesen Prozess zu untersuchen und die Elternteile bezüglich ihrer Zufriedenheit mit der Umgangsregelung zu befragen. Hierzu wurden 91 Sachverständigengutachten zur Umgangsregelung, die zwischen 2011 und 2014 von der Gutachtenstelle der Abteilung für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen erstellt wurden, ausgewertet. Nachfolgend konnte im Jahr 2017 in 36 Trennungsfamilien eine Fragebogenuntersuchung zu aktuellen Umgangsmodalitäten durchgeführt werden. Die Eltern stimmten einer Befragung der Kinder nicht zu. Es zeigte sich eine geringe Übereinstimmung mit der Beurteilung und Durchführung der Umgangssituation der jeweiligen beteiligten Familien, Gutachter und Gutachterinnen und Gerichte im Prozessverlauf. So kamen die Sachverständigen Gutachter und Gutachterinnen oft zur Entscheidung, die vorher bestehende Umgangsregelung zu ändern, die Gerichte hielten sich oft nicht an die Gutachten der Sachverständigen und die Familien wiederum setzten nicht immer die richterliche Entscheidung um. Zudem zeigte sich, dass die betreuenden Eltern mit der Umgangssituation zufrieden waren, die nur umgangsberechtigten Eltern nicht. Es wird darauf hingewiesen, dass sich die Ergebnisse auf eine kleine selektive Stichprobe beziehen und dringend in größeren Untersuchungen repliziert werden sollten. Die Studie möchte dazu anregen, da die vorliegenden Daten darauf schließen lassen, dass im Prozess der Festlegung von Umgangsregelungen eine Optimierung stattfinden könnte. Auch wäre zu überdenken, wie die Kinder geschützt in diesen Optimierungsprozess einbezogen werden können. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2021/2 |