Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Klar, Johanna; Parzer, Peter; Koenig, Julian; Fischer-Waldschmidt, Gloria; Brunner, Romuald; Resch, Franz; Kaess, Michael |
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Titel | Zusammenhänge von (pathologischer) Internetnutzung mit Schlafproblemen im Längsschnitt. |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 68 (2019) 2, S. 146-159Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2019.68.2.146 |
Schlagwörter | Längsschnittuntersuchung; Computerspiel; Epidemiologie; Psychopathologie; Schlafstörung; Sucht; Risikofaktor; Internet; Jugendlicher; Risikogruppe |
Abstract | Ausgehend davon, das exzessive oder pathologische Internetnutzung bereits mit Schlafstörungen in Zusammenhang gebracht wurden, die Richtung des Zusammenhangs jedoch weitgehend unklar ist, wurde in einer repräsentativen Längsschnitterhebung bei 1060 Schülerinnen und Schülern aus Heidelberg und Umgebung (SEYLE Studie) der Zusammenhang zwischen (pathologischer) Internetnutzung und Schlafproblemen im Jugendalter untersucht. Die Schüler, im Durchschnittsalter von 15 Jahren, beantworteten zu einer Baseline und nach einem Jahr Fragen zum Schlaf und zur Internetnutzung. Neben der Anzahl Stunden der Internetnutzung wurde die pathologische Internetnutzung mit dem "Young Diagnostic Questionnaire" (YDQ) eingeschätzt. Zudem wurden Schlafdauer und Schlafprobleme mittels Selbsteinschätzung erhoben. Die Prävalenzrate von Jugendlichen mit pathologischem Internetgebrauch lag bei der Follow-up Erhebung bei 3.71 %. Von Schlafproblemen berichteten 20.48 % der Jugendlichen. Pathologische und exzessive Internetnutzung waren Prädiktoren für Schlafprobleme im Verlauf von einem Jahr. Jugendliche, die zum Zeitpunkt der Baseline die Kriterien einer Internetsucht erfüllten, hatten ein 3.6-mal größeres Risiko, im Verlauf von einem Jahr Schlafprobleme zu entwickeln. Schlafprobleme zur Baseline erhöhten die mittels YDQ erfassten Symptome im Durchschnitt hingegen nur um 0.22. Auf der Grundlage der Ergebnisse wird davon ausgegangen, dass Schlafprobleme häufig in Folge einer pathologischen Internetnutzung auftreten; es wird für möglich gehalten, dass sie einen suchtverstärkenden Einfluss haben sowie Mediator für weitere psychiatrische Komorbiditäten sind. Deshalb wird empfohlen, Schlafprobleme bei frühzeitigen Interventionen und therapeutischen Maßnahmen zu berücksichtigen. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2019/3 |