Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Thole, Christiane |
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Titel | Individualisierte Professionalisierung als berufliche Identitätsarbeit und Überlebensstrategie in der modernen Arbeitswelt. Theoretische Überlegungen zur Eignung des Identitätskonzepts als subjektorientierte Leitkategorie für die duale Berufsausbildung. |
Quelle | In: Berufs- und Wirtschaftspädagogik Online, (2015) 29, 28 S.Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Beigaben | Literaturangaben |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 1618-8543 |
Schlagwörter | Persönlichkeitsentwicklung; Curriculum; Berufsausbildung; Berufliche Identität; Professionalisierung; Subjektorientierung; Kompetenzentwicklung |
Abstract | "Im wissenschaftlichen Diskurs bezieht sich Professionalisierung meist auf besondere kollektiv organisierte Formen von Berufen, die Professionen. In der Alltagssprache bezeichnet der Begriff dagegen auch die individuelle Entwicklung qualitativ anspruchsvoller Beruflichkeit, die die Beschäftigungsfähigkeit in der reflexiven Moderne (vgl. Beck 1986) sichert (vgl. Bories 2013). Berufsschulen haben u.a. den Auftrag, Auszubildende zur Erfüllung der spezifischen Aufgaben im Beruf vor dem Hintergrund sich wandelnder Anforderungen zu befähigen (vgl. KMK 2011). Beruflichkeit spielt in der lernfeldbasierten Curriculumentwicklung daher eine zentrale Rolle (vgl. Tramm/Hofmeister/Derner 2009). Dieser Artikel begründet theoriegeleitet, warum die duale Berufsausbildung für die individualisierte Professionalisierung eine notwendige, aber nicht hinreichende Basis darstellt. Individualisierte Professionalisierung kann als eine mit Bezug auf Giddens (1997) aktualisierte Fassung des Konzepts balancierender Identität von Krappmann (1969) gedeutet werden. Sie wird durch bestimmte Umweltfaktoren (vgl. Bronfenbrenner 1981) und subjektive Voraussetzungen begünstigt. Es wird gezeigt, dass die duale Berufsbildung die Befähigung zu einer solchen Identitätsbalance durch ihre Strukturmerkmale (Lernortkooperation, soziale Identität) und Handlungsaspekte (Übergangsbewältigung, Rollenwechsel, Lernfeldkonzept, Handlungsorientierung, berufliche Handlungskompetenz) begünstigt. Wichtige Kompetenzen wie Konfliktfähigkeit, Ambiguitätstoleranz (vgl. Krappmann 1969), moralisches Urteilsvermögen (vgl. Kohlberg 1986), Reflexivität und Gestaltungskompetenz (vgl. Giddens 1991; 1997) werden jedoch nicht systemimmanent gefördert und bedürfen einer besonderen Berücksichtigung im Curriculum. Abschießend werden Desiderate für eine stärkere Subjektorientierung der Curricula mittels Identitätsarbeit und damit verbundene Forschungsdesiderate formuliert." (Autorenreferat; BIBB-Doku). |
Erfasst von | Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn |
Update | 2016/4 |