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Autor/inn/en | Kienle, Xaver; Freiberger, Verena; Greulich, Heide; Blank, Rainer |
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Titel | Autistische Störungen nach DSM-5: Spektrum oder Cluster? |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 64 (2015) 6, S. 412-428Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2015.64.6.412 |
Schlagwörter | Autismus; Entwicklungsstörung; Interpersonale Kommunikation; Kommunikationsstörung; Rating-Skala; Wahrnehmungsstörung; Sensorische Integration; Krankheit; Ausdauer |
Abstract | Im neuen DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) werden die bisher klassifizierten Subgruppen der "Autistischen Störung" (299.0), des "Asperger-Syndroms" (299.80) und der "tiefgreifenden Entwicklungsstörung (299.80) zugunsten einer "Autismus-Spektrum-Störung" aufgegeben. Mit Blick auf eine individuelle und zielführende Beratung und Therapieplanung stellt sich die Frage nach einer empirisch begründbaren und klinisch praktikablen Subgruppendifferenzierung. Anhand der Items von zwei Autismus-Rating-Skalen (Asperger Syndrome Diagnostic Scale (ASDS) und Fragebogen zur Sozialen Kommunikation (FSK)) wurde eine explorative Clusteranalyse der Daten von 103 Kindern im Alter zwischen 5 und 18 Jahren vorgenommen, die wegen des Verdachts auf eine autistische Störung in einer sozialpädiatrischen Ambulanz vorgestellt wurden. In dem 2-Clustermodell waren es bei beiden Rating-Skalen hauptsächlich Auffälligkeiten in der sozialen Kommunikation, die die Kinder in ein "kommunikativ auffälliges Cluster" und ein "unauffälliges" Cluster gruppierten. Bei der 3-Cluster-Lösung des ASDS generierten sensorische Überempfindlichkeiten, die Fixierung auf Routinen und sozial-kommunikative Auffälligkeiten eine "autistische" Subgruppe (22 %). Die Kinder des zweiten Clusters (sozial-kommunikativ auffällig, 35 %) hatten ausschließlich sozial-kommunikative Probleme, die dritte Gruppe (38 %) zeigte keinerlei Auffälligkeiten. In der 3-Cluster-Lösung des FSK differenzierte sich das auffällige Cluster eine Subgruppe mit sozial-kommunikativen Problemen und eine andere mit restriktiven, repetitiven Verhaltensmustern. Die Cluster-Lösungen werden vor dem Hintergrund der neuen DSM-5-Diagnosekriterien diskutiert; für weitere Studien wird eine Präzisierung einiger ASDS- und FSK-Items als wünschenswert betrachtet. Zusatzmaterial zum Beitrag (Cluster-Wichtigkeiten der einzelnen Items der beiden Fragebögen/Skalen) sind online zum kostenfreien Download zugänglich unter http://www.v-r.de/de/praxis der kinderpsychologie und kinderpsychiatrie 2015 64 6/me-0/1036230/.). (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2016/1 |