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Autor/inSchluß, Henning
TitelDie Reformation als Bildungskatastrophe.
Luthers Pädagogik zwischen Mangel und Utopie.
QuelleAus: Spurenlese. Wirkungen der Reformation auf Wissenschaft und Bildung, Universität und Schule. Leipzig: Evang. Verl.-Anst. (2014) S. 69-90
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ReiheLeucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie. 22
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; gedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN978-3-374-03623-3
SchlagwörterBildungstheorie; Schultheorie; Bildungsgeschichte; Schule; Institutionentheorie; Reformation; Kommunale Trägerschaft; Luther, Martin
AbstractDie These von der doppelten Zerstörung alter Erziehungsinstitutionen durch die Reformation stand am Beginn der [in diesem Beitrag vorgestellten] Überlegung. Zum einen unabsichtlich als Nebenfolge der Reformation (Verlust der Orte und Motive von schulischer Lehre). Zum anderen der bewusste Angriff auf die alten Erziehungsinstitutionen durch Luther selbst und den schwärmerischen Flügel, dessen Vertreter sich auf die Unmittelbarkeit des Geistes beriefen. Gegen letztere argumentiert Luther an, indem er die Bedeutung von Wissen herausstreicht. Luther plädiert demnach für Wissen und institutionalisierte Wissensvermittlung und Erziehung, im Angesicht der dramatischen Abwesenheit dieser Institutionen. Es wurde rekonstruiert, dass seine kontrafaktische und utopische Argumentation für die Schule und den Schulbesuch weder die alten Argumente für Schule wiederholen kann noch will, weil die alten Argumente obsolet geworden sind und weil sie für ihn geradezu teuflisch sind. Der unmittelbare Gewinn weder des ins Kloster-schickens, noch des zur Schule-schickens war nicht mehr gegeben. In dieser Situation muss Luther geradezu Argumente für Schule und Erziehung neu erfinden und erfindet in diesem Argumentationsgang auch Schule und Erziehung neu. Das Muster, in dem Luther diese kontrafaktische, utopische Neuerfindung anpreist ist allerdings nicht das "Pathos des Neuen". Denn dass das Neue als etwas Gutes und Verheißungsvolles begriffen wurde, ist eine damals keineswegs gängige Auffassung, die bestenfalls im 18. Jahrhundert als Breitenphänomen auftaucht. Bis dahin ist Neues suspekt. Das Neue bedeutet die Entfernung vom guten Alten. Selbst der Wahlspruch der Humanisten war nicht, Neues zu bringen, sondern zu den Quellen zurückzugehen. Und so folgt Luther auch in der Neuerfindung des Erziehungswesens dem Muster seiner Zeit. Das Neue wird nicht als Neues eingeführt, sondern es wird verstanden als die Wiederaufrichtung des Alten, das verschüttet wurde durch Mutwillen oder den Lauf der Geschichte. Die Reformation hat dieses "Zurück-zu-den-wahren-kirchlichen-Verhältnissen" noch im Namen. Auch in Schul- und Erziehungsfragen behauptet Luther deshalb zurückzugehen zu dem Alten. Er bringt Beispiele aus der Antike und der Bibel, um dieses Zurück zu einer christlichen Erziehung zu illustrieren. Deshalb liegt es nahe zu übersehen, dass hier Neues formuliert wird, weil es nicht mit dem Pathos des Neuen vorgetragen wird, sondern mit der Bescheidenheit dessen, der das Alte zurückbringt. (Orig.).
Erfasst vonExterner Selbsteintrag
Update2015/2
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