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Autor/in | Delmartino, Frank |
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Titel | Belgien: Bildungspolitik auf regionaler Ebene und im europäischen Kontext. |
Quelle | Aus: Hrbek, Rudolf (Hrsg.); Große Hüttmann, Martin (Hrsg.); Schmid, Josef (Hrsg.): Bildungspolitik in Föderalstaaten und der Europäischen Union: Does federalism matter? Tagungsband zum Jahrbuch-Autorenworkshop in Tübingen vom 13. bis 15. Oktober 2011. Baden-Baden: Nomos (2012) S. 95-103
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Reihe | Schriftenreihe des Europäischen Zentrums für Föderalismus-Forschung. 38 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-8329-7586-1; 978-3-8329-7586-9 |
DOI | 10.5771/9783845241692 |
Schlagwörter | Gemeinschaft; Kulturdifferenz; Autonomie; Bildungspolitik; Europäischer Bildungsraum; Differenzierung; Region; Geschichte (Histor); Europäisierung; Föderalismus; Staat; 20. Jahrhundert; Kooperation; Reform; Belgien; Flandern; Wallonien |
Abstract | Belgien gilt gemeinhin als Musterbeispiel für einen Föderalstaat mit ausgeprägten kulturellen und sozialen Konfliktlinien. Der Autor erläutert in seinem Beitrag, dass die kulturelle Autonomie - auch im Rahmen der Bildungspolitik - der drei Gemeinschaften (Flamen, Wallonen und die Deutschsprachige Gemeinschaft) eine zentrale Säule der "Pax Belgica" sei. Die ausgeprägte Eigenständigkeit der Gemeinschaften geht einher mit einer "Europäisierung" des Bildungssystems, die nicht zwangsläufig zu Konvergenzen führt. Die Unterschiede in der Bildungspolitik in den Gemeinschaften zeigen sich in den Inhalten und Strukturen, die den regionalen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten geschuldet sind; trotzdem, darauf weist der Autor ausdrücklich hin, gibt es kaum Probleme beim Wechsel von einem in das andere System. Die internationalen Vergleichsstudien zeigen, dass die Regionen unterschiedlich erfolgreich sind: Flandern erreicht - hinter dem "PISA-Sieger" Finnland - den zweiten Platz, aber auch der Gesamtstaat Belgien landete in der Spitzengruppe. Bemerkenswert sind auch das hohe Maß an grenzüberschreitender Zusammenarbeit (etwa auf dem Gebiet der Hochschulakkreditierung) und die Einbindung der regionalen Akteure in die EU-Entscheidungsprozesse. Da Europapolitik in Belgien der strikten innerstaatlichen Kompetenzverteilung folgt und Europapolitik insofern "Innenpolitik" ist, vertreten auch in den EU-Ministerratssitzungen die regionalen Minister - gemäß dem Rotationsmodell - den Gesamtstaat Belgien; dies gilt auch für die Bildungsministerräte. Dieses System hat sich in der Praxis bewährt. Das Erfolgsgeheimnis dieser engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit ist die eingespielte Vorabkoordinierung und Professionalisierung der regionalen Vertreter. (DIPF/Orig.). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2013/1 |