Lehren ist auch Übertragung.

Autor/in	Pazzini, Karl-Josef
Titel	Lehren ist auch Übertragung.
Quelle	Aus: Koller, Hans-Christoph (Hrsg.); Reichenbach, Roland (Hrsg.); Ricken, Norbert (Hrsg.): Philosophie des Lehrens. Paderborn u.a.: Schöningh (2012) S. 103-115Verfügbarkeit
Reihe	Schriftenreihe der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft
Sprache	deutsch
Dokumenttyp	gedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN	3-506-77587-1; 978-3-506-77587-0
Schlagwörter	Aggression; Individualität; Psychoanalyse; Transfer; Objektivität; Generationenbeziehung; Lehr-Lern-Prozess; Lehren; Pädagoge; Austausch; Fortschritt; Theorie
Abstract	Die Auffassung von Lehre als Weitergabe eines Wissens problematisiert der Beitrag, indem er das psychoanalytische Konzept der Übertragung ins Spiel bringt, die aufgrund ihres unbewussten Charakters die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden verkompliziere. Unter Übertragung versteht der Autor im Anschluss an Lacan die Unterstellung eines Wissens oder Könnens, die eine Art von Beziehung stifte, die von den Beteiligten nicht völlig kontrolliert werden könne. Im Unterschied zur Tendenz aktueller didaktischer Konzepte, das Übertragungsgeschehen im Interesse der Beherrschbarkeit von Lehr-Lern-Prozessen auszublenden, folgert er: "Jeder Lehrende tut gut daran, um Übertragung zu wissen, nicht aber daran, sie sich permanent bewusst zu machen". Zu den Aspekten, die mit der Übertragung untrennbar verbunden sind, rechnet der Autor auch die Macht, die dem Lehrenden aufgrund des Übertragungsgeschehens zuwächst, und die es anzuerkennen gelte. In diesem Sinne kritisiert er die gängige Reduktion der Aufgabe von Lehrenden auf die Rolle von Lernberatern bzw. auf das Management von Lernprozessen und fordert stattdessen die Anerkennung der mit dem Lehren untrennbar verbundenen Aggressivität. (DIPF/Orig.).
Erfasst von	DIPF \| Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main
Update	2013/4