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Autor/inSchwab, Dieter
TitelDie Begriffe der genetischen, biologischen, rechtlichen und sozialen Elternschaft (Kindschaft) im Spiegel der rechtlichen Terminologie.
Gefälligkeitsübersetzung: Genetic, biological, legal and social parenthood (childship) as reflected in German legal terminology.
QuelleIn: Zeitschrift für Familienforschung. Sonderheft, (2011) 8, S. 41-56Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN0935-4018; 1861-8537
ISBN978-3-86649-410-7
SchlagwörterSozialer Faktor; Begriff; Familie; Stiefeltern; Recht; Familienrecht; Eltern; Genetik; Gesetz; Pluralismus; Pflegeeltern; Biologischer Faktor
Abstract"Die Begriffe 'genetische', 'biologische', 'rechtliche' und 'soziale' Elternschaft werden in den deutschen familienrechtlichen Gesetzen nicht verwendet. Das Problem eines möglichen Auseinanderfallens von Abstammung, rechtlicher Zuordnung und psychisch-sozialem Eltern-Kind-Verhältnisses löst das deutsche Recht mit Hilfe einer eigenständigen Terminologie. Die Rechtsordnung geht vom Ideal der Einheit von genetischer, rechtlicher und sozialer Elternschaft aus: Die genetische Elternschaft begründet die rechtliche, die rechtliche ist die Basis der sozialen. Ein Auseinanderfallen der genannten Elternbegriffe im konkreten Fall versteht das Recht im ersten Zugriff als Störungszustand. Doch kann die Lebenswirklichkeit bedingen, dass das Recht den gegebenen Fakten namentlich im Interesse des Kindwohls Rechnung tragen muss. Beim Widerspruch zwischen rechtlicher und genetischer Abstammung sehen die gesetzlichen Problemlösungen ein 'Entweder-Oder' vor. Wenn die Korrektur gelingt, tritt der neue Elternteil vollständig an die Stelle des alten. Wenn sie nicht gelingt, ist selbst eine unbezweifelte Abweichung der genetischen von der rechtlichen Elternschaft bedeutungslos. Von diesem 'Entweder-Oder' macht das deutsche Recht derzeit beim Umgangsrecht des 'nur leiblichen' Vaters eine Ausnahme. Ein dauerhaftes Nebeneinander von genetischer und rechtlicher Elternschaft ist in allen Fällen möglich, in denen die von der rechtlichen Zuordnung abweichende Abstammung eines Kindes entweder unbemerkt bleibt oder von den Beteiligten hingenommen wird oder in denen eine Vaterschaftsanfechtung wegen der rechtlichen Hindernisse nicht gelingt. Im Spannungsfeld zwischen rechtlicher und sozialer Elternschaft herrscht in den gesetzlichen Problemlösungen nicht das Prinzip 'Entweder-Oder', vielmehr ein mögliches 'Sowohl-als-auch' vor. Das lässt es dem Gesetzgeber geraten erscheinen, nicht von 'sozialer Elternschaft' im Gegensatz zur 'rechtlichen' zu sprechen, sondern dem gewohnten rechtlichen Elternbegriff den offeneren Terminus 'sozial-familiäre Beziehung' gegenüberzustellen. Dieser trägt keinen Anspruch auf Ausschließlichkeit in sich und ermöglicht die Anerkennung mehrerer 'elternähnlicher' Beziehungen nebeneinander. Er verneint auch nicht die fortbestehende soziale Elternschaft der rechtlichen Eltern, wenn diese z.B. durch Umgang mit dem Kind und wirtschaftliche Unterstützung weiterhin eine Verbindung mit ihm aufrechterhalten. Die 'soziale Elternschaft' im soziologischen Sinne kann also auf mehrere Personen verteilt sein." (Autorenreferat).

"In German family law, the terms 'genetic', 'biological', 'legal' and 'social' parenthood are not being employed. In those cases where biological, legal and social parenthood do not coincide, German law has a terminology of its own. The German legal system is based on the ideal of the unity of genetic, legal and social parenthood, i.e. legal parenthood is established by genetic parenthood, whereas legal parenthood, in turn, constitutes the basis of social parenthood. When the law becomes aware of divergences between the various forms of parenthood, in an initial approach, the law perceives such divergences as a disruptive state contradicting the above-mentioned unity. However, the realities of everyday life might coerce the law to take these facts of life into account, especially in the best interest of the child. In case that there is a contradiction between legal and genetic parentage, an either-or stance is applied in order to resolve this legal problem. If such a contradiction was removed, the new parent completely replaces the former one. If this was not the case, even an undoubted divergence between legal and genetic parenthood does not have any legal relevance. Currently, in German law, there is but one exception from this either-or approach. The law does grant visiting rights to men who are biological fathers only. A continuous coexistence of genetic and legal parenthood remains possible in all those cases where (a) the divergence goes unnoticed, (b) is accepted by all parties involved, or (c) paternity cannot be challenged due to legal impediments. In case that there is a conflict between legal and social parenthood, legal procedures for resolving this problem do not call for an 'either-or', but rather for an 'as well as' approach. Here, the legislators are inclined not to speak of 'social parenthood' as opposed to 'legal parenthood', but rather to contrast the common term of legal parenthood with the broader, more open term of 'sozial-familiäre Beziehung' (i.e. socio-familial relationship). The latter term does not express any exclusivity and hence allows for the acknowledgment of several simultaneous parent-like relationships. Also, the legislators do not abnegate the continuance of the social parenthood of legal parents when they keep in touch with their children, be it by visiting them or be it by supporting them financially. In a sociological sense, social parenthood might thus be shared by several individuals." (author's abstract).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2013/2
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