Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Klasen, Fionna; Schrage, Jana; Post, Manuela; Adam, Hubertus |
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Titel | Schuldlos schuldig - Schuldempfinden und Posttraumatische Belastungsstörung bei ehemaligen Kindersoldaten in Uganda. |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 60 (2011) 2, S. 125-142Infoseite zur Zeitschrift
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Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2011.60.2.125 |
Schlagwörter | Schuldgefühl; Trauma (Psy); Kindesmisshandlung; Vergewaltigung; Epidemiologie; Militär; Mord; Drohung; Viktimisierung |
Abstract | Trotz internationaler Verbote werden weltweit mehr als 250.000 Kinder und Jugendliche als Soldaten ausgebeutet, nahezu die Hälfte von ihnen in Afrika. Die betroffenen Kinder werden dabei Opfer massiver Gewalt und häufig gezwungen, Gräueltaten an anderen zu verüben. 330 ehemalige Kindersoldaten (11 bis 17 Jahre, 48,5 % Mädchen) in Nord-Uganda wurden zu traumatisierenden Erlebnissen, Schuldempfinden und Symptomen der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) befragt. Schuldaffekte und -kognitionen wurden mit Hilfe des "Trauma-Related Guilt Inventory" (TRGI) und PTBS mittels eines diagnostischen Interviews (MINI-KID) erhoben. Die an der Studie teilnehmenden Kinder waren zum Zeitpunkt des Eintritts in die bewaffnete Gruppe im Durchschnitt 10,7 Jahre alt und wurden durchschnittlich 19,8 Monate als Kindersoldaten eingesetzt. Während dieser Zeit waren die Kinder vielen traumatisierenden Erlebnissen ausgesetzt. Beispielsweise hatten 86,4 % Tötungen von Menschen mitansehen müssen, 87,9 % wurden mit dem eigenen Tod bedroht, 52,6 % mussten selbst andere Menschen töten und 25,8 % wurden vergewaltigt. Insgesamt erfüllten 33 % der untersuchten Kinder die diagnostischen Kriterien für PTBS. Stärkere Schuldkognitionen hingen signifikant mit der Ausbildung einer PTBS zusammen. Implikationen der Ergebnisse für die Entwicklung von klinischen Interventionen für kriegstraumatisierte Kinde werden skizziert. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2011/3 |