Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Lehmann, René |
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Titel | "Jetzt bist de ein zweites Mal betrogen worden!" - Vergleichendes Erinnern gesellschaftlicher Verhältnisse. Gefälligkeitsübersetzung: "You've now been deceived a second time!" - comparative reminiscence of social conditions. |
Quelle | Aus: Sebald, Gerd (Hrsg.): Soziale Gedächtnisse. Selektivitäten in Erinnerungen an die Zeit des Nationalsozialismus. Bielefeld: transcript Verl. (2011) S. 43-66 |
Reihe | Sozialtheorie |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-8376-1879-2 |
Schlagwörter | Erinnerung; Gedächtnis; Mutter; Tochter; Erzählung; Totalitarismus; Diskurs; Lebenswelt; Narration; Deutschland |
Abstract | Der Beitrag thematisiert die Relationen von privaten biografischen Erzählungen zu öffentlichen Diskursen hinsichtlich der Rezeption und Reproduktion oder auch dezidierten Abweisung von Diskursen. Für diese Analysen wird in einer Fallstudie den Spuren der Diskurselemente in den privaten biografischen Erinnerungserzählungen nachgegangen. Die auf Diskurse bezogenen Selektionskriterien und -muster werden als erzählgenerierende Faktoren ausgemacht, die neben dem Rekurs auf die eigenen Erfahrungen die zentrale konstituierende Funktion für die Erinnerungsnarrationen bilden. Nicht die Vergangenheit strukturiert das soziale Gedächtnis, sondern das Konglomerat aus gegenwärtig diskursiv vermittelten Deutungsmustern und deren Verarbeitung, Reproduktion und Re-Konstruktion. Ein zentraler Befund ist die deutliche Abweisung des die DDR-Vergangenheit delegitimierenden Erinnerungsdiskurses, der eine gravierende Entwertung der Biografieverläufe für die beiden in Ostdeutschland interviewten Frauen bedeutet. Die Interviewsituation kann hier als eine Reaktualisierung der aktuellen, seit der politischen Wende von 1989 bestehenden Lebenssituationen der beiden Interviewpartnerinnen verstanden werden, welche eine permanente Positionierung oder Rechtfertigung innerhalb der westdeutschen Gesellschaftsordnung verlangt. (ICE2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2012/3 |