Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Kiesel, Andrea |
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Titel | Unbewusste Wahrnehmung. Handlungsdeterminierende Reizerwartungen bestimmen die Wirksamkeit subliminaler Reize. |
Quelle | In: Psychologische Rundschau, 60 (2009) 4, S. 215-228Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0033-3042; 2190-6238 |
DOI | 10.1026/0033-3042.60.4.215 |
Schlagwörter | Erwartung; Kognition; Kognitiver Prozess; Stimulusparameter; Unbewusstes; Wahrnehmung; Intention; Theoriebildung |
Abstract | Die Wirkungsweise unbewusster Reize wird unter anderem mit der Methode des subliminalen Primings untersucht. Subliminal präsentierte Prime-Reize beeinflussen die Verarbeitung eines Targets, wenn ihre Verarbeitung intendiert ist und diese Reize im Experimentalkontext erwartet werden können. Zur Erklärung dieser Befunde wurden existierende Konzepte zur Handlungsvorbereitung weiterentwickelt. Das Erklärungskonzept der handlungsdeterminierenden Reizerwartungen postuliert einen zweistufigen Prozess für Vorbereitung und Ausführung intendierter Handlungen. Zunächst werden handlungsdeterminierende Reizerwartungen spezifiziert entsprechend der aktuell instruierten Aufgabe bzw. des erlebten Aufgabenkontextes. Als zweiter Prozess findet ein Abgleich des tatsächlichen Reizes mit den Reizerwartungen statt. Stimmt der Reiz mit den handlungsdeterminierenden Reizerwartungen überein, wird die entsprechende Reaktion automatisch aktiviert. Dieser Ansatz kann viele Befunde zum subliminalem Priming erklären, die bisher widersprüchlich erschienen. Er ist nicht nur auf übliche Experimentalkontexte mit Zweifachwahlreaktionen anwendbar, sondern gilt auch für Aufgabenkontexte mit mehrfachen Handlungsbereitschaften und für die freie Wahl zwischen zwei Handlungsalternativen. Ob das Erklärungskonzept der handlungsdeterminierenden Reizerwartungen ausreicht, um alle Arten des subliminalen Primings zu erklären, ist unklar. Hier wird weitere Forschung für erforderlich gehalten um zu klären, ob und gegebenenfalls unter welchen Bedingungen unbewusste Reize komplexere Verarbeitungsprozesse, wie semantische Verarbeitung oder exekutive Kontrollprozesse, beeinflussen. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2010/2 |