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Autor/inEttrich, Frank
Titel"Freischwebende Intelligenz" und "Neue Klasse".
Gefälligkeitsübersetzung: "Free floating intelligentsia" and "new class".
QuelleAus: Balla, Balint (Hrsg.); Sparschuh, Vera (Hrsg.); Sterbling, Anton (Hrsg.): Karl Mannheim. Leben, Werk, Wirkung und Bedeutung für die Osteuropaforschung. (2007) S. 267-292Verfügbarkeit 
ReiheBeiträge zur Osteuropaforschung. 13
BeigabenTabellen
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN978-3-89622-085-1
SchlagwörterHerrschaft; Intelligenz (Soz); Demokratieverständnis; Demokratisierung; Elite; Kapitalismus; Macht; Markt; Wettbewerb; Integration; Modernisierung; Rekrutierung; Struktur; Institution; Mannheim, Karl
AbstractIm Kontext der Auseinandersetzung mit der 'Intelligenzsoziologie' bei Karl Mannheim zeigt der Verfasser, dass das Scheitern der Rationalisierung der staatssozialistischen Ordnung schließlich das "third intellectual project" der mittelosteuropäischen Intelligenz befördert hat. Dissidente Intellektuelle sichteten die Traditionsbestände des bürgerlichen Liberalismus, um Alternativen für die mittelosteuropäische Einflusssphäre der Sowjetunion zu formulieren. Die dissidente Intelligencija begann, sich mehr und mehr als neues Bildungsbürgertum zu definieren. Nach dem Ende des staatssozialistischen Systems stand eine Vernunftallianz aus Teilen der intellektuellen Dissidenz und der technokratischen Fraktion der kommunistischen Elite bereit, die das Projekt zusammenführte, die kommunistische Ordnung abzuwickeln und den Versuch zu unternehmen, einen "Kapitalismus ohne Kapitalismus" zu errichten. In der exponierten Rolle, die die Intelligenz bei Karl Mannheim und in der Szelenyi-These im gesellschaftlichen Wandel einnimmt, sieht der Autor eine entscheidende Parallele, die strukturelle Homologie beider intelligenzsoziologischer Entwürfe. Diese Gemeinsamkeit verweist in beiden Fällen auf Entstehungskontexte, die dem liberalen Modernisierungsmodell nicht folgen. Wo Parlamentarisierung sich schwierig gestaltet oder ausbleibt und wo ein "Markt der Ideen" nur rudimentär oder nicht existiert (oder am Widerstand und Selbstverständnis von Elitengruppen scheitert), tritt die Intelligenz als "funktionales Äquivalent" eines liberalen Institutionengefüges in Erscheinung. Bei Mannheim als Träger "kultureller Synthese", bei Szelenyi als Initiator und Träger gesellschaftlicher Modernisierungsprojekte. In einem wichtigen Punkt endet freilich die behauptete strukturelle Homologie zwischen den beiden Ansätzen. Ein Vergleich mit Mannheims Vortrag "Die Bedeutung der Konkurrenz im Gebiete des Geistigen" im Sinne einer historischen Intelligenzsoziologie zeigt, dass Szelenyis "vier Typen sozialer Prozesse", durch die die "öffentliche Auslegung des Seins" zustande kommen kann, mit ihrer Konzeption der "Neuen Klasse" letztlich dem Typ "Monopolsituation einer auslegenden Gruppe" verhaftet bleiben. Diese Form der öffentlichen Weltauslegung ist bei Mannheim für ständisch abgeschlossene Schichten charakteristisch. Demgegenüber ist die kulturelle Syntheseleistung der Mannheimschen "frei schwebenden Intelligenz" strukturell an den pluralistischen Tatbestand "der Konkurrenz vieler Gruppen, die ihre besondere Seinsauslegung durchsetzen wollen", gebunden. (ICG2).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2008/2
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