Fachhochschule, Universität? Die Hochschule ordnet sich neu.

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Autor/in	Kerres, Michael
Titel	Fachhochschule, Universität? Die Hochschule ordnet sich neu. Gefälligkeitsübersetzung: Polytechnic or University? New Rankings in the World of Higher Education to make some provocative predictions.
Quelle	In: Das Hochschulwesen, 54 (2006) 4, S. 118-121Infoseite zur Zeitschrift Verfügbarkeit
Beigaben	Abbildungen 2
Sprache	deutsch; englische Zusammenfassung
Dokumenttyp	gedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN	0018-2974
Schlagwörter	Bildungsziel; Fachhochschule; Universität; Deutschland
Abstract	Der Autor formuliert in seinem Beitrag einige provokante Prognosen. In Thesenform gefasst, lautet die These1: Die in der nächsten Zeit nicht in den Club der exzellenten, forschungsstarken Universitäten gelangenden Universitäten werden in eine heftige Identitätskrise geraten, weil sie sich - offensichtlich mit schlechterer Ressourcenlage als die "Club-Universitäten" - in "gefährlicher" Nähe zu den Fachhochschulen wiederfinden, deren Forschungsleistung beständig aufholt. Die Bologna-Struktur der Studiengänge macht beide Hochschulen noch ähnlicher. Selbst auf bescheidenerer Ebene - so lautet These 2 - müssen diese Universitäten sich durch Profilbildung eine Identität geben, um von den anderen Universitäten und Fachhochschulen unterscheidbar zu sein. These 3: Profil heißt Schwerpunktsetzung. Solche Prioritätensetzungen sind den von Kürzung Betroffenen in dem traditionellen Verständnis akademischer Selbstverwaltung nur schwer zu vermitteln, wenn sich amtierende Dekane und Rektoren überhaupt zu solchen Entscheidungen aufraffen. Auch deren Amtsverständnis muss sich daher im neuen Hochschulkontext erheblich wandeln. These 4: Die Universitäten kommen mit einer nur formalen Anpassung ihrer Studiengänge an Employability, ohne ernsthafte Auseinandersetzung mit der Aufgabe, berufliche Handlungskompetenz zu vermitteln, nicht weit. Kommen sie dem aber nach, bekommen sie es mit den vielen Bereichen unterbewerteten, aber besser aufgestellten Fachhochschulen zu tun. Umgekehrt: wenn die Universitäten hier systematisch mit anwendungsorientierten Studiengängen aktiv werden, entwickeln sie wegen ihres Prestigevorsprungs und durchschnittlich besserer Ausstattung eine von den Fachhochschulen gefürchtete Konkurrenz... Das deutsche Hochschulsystem ist in heftige Bewegung geraten. (HoF/Text übernommen). The author uses his article to make some provocative predictions. Formulated as propositions, Propositions 1 states that, in the near future, those universities that fail to join the club of excellent, strongly research-oriented universities will suffer major identity crises, because-clearly possessing fewer resources than the "club" universities -they will drift "dangerously" close to the polytechnics that are themselves continuously catching up with the universities in terms of research. Thanks to the Bologna restructuring of study courses, both types of higher education institute are becoming increasingly similar. Even on a more modest level - according to Proposition 2 - these universities must still engage in profile formation in order to acquire an identity that will make them stand out from other universities and polytechnics. Proposition 3: Profile formation means developing a specialization. Such priority settings are hard to convey to presiding Deans and Rectors with their exposure to budget cuts and their traditional understanding of academic self-administration - even if they can in any way rouse themselves to make such decisions. Their understanding of their office needs to undergo major changes in the new higher education context. Proposition 4: A merely formal adjustment of study courses in line with employability will not take the universities very far as long as they still remain unprepared to pay serious attention to the task of imparting vocational action competence. However, even if they do achieve this, they will run into competition with the polytechnics that, though undervalued in many domains, are better equipped for the task. Vice versa, if the universities become systematically greater prestige and generally better resources will bring them into competition with the polytechnics - something that the latter fear. The German Higher Education system is in for a stormy future. (HoF/text adopted).
Erfasst von	Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Update	2007/2