Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Abdel-Samad, Hamed |
---|---|
Titel | Radikalisierung in der Fremde. Muslime in Deutschland. Gefälligkeitsübersetzung: Radicalization in foreign countries. Muslims in Germany. |
Quelle | Aus: Waldmann, Peter (Hrsg.): Determinanten des Terrorismus. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft (2005) S. 189-240 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-934730-01-9 |
Schlagwörter | Charisma; Entfremdung; Identifikation; Persönlichkeitsmerkmal; Marginalisierung; Kulturschock; Moderne; Fundamentalismus; Islam; Religion; Deutung; Integration; Migrant; Europa; Westeuropa |
Abstract | Anhand empirischer Forschungsergebnisse analysiert der Verfasser die Faktoren, welche die Radikalisierung von Muslimen begünstigen oder abschwächen. Ein Schwerpunkt der Darstellung ist der Kulturschock, mit dem für viele der arabischen Migranten die Begegnung mit dem Westen verbunden ist. Er stellt fest, dass sich hinter der vehement geäußerten Ablehnung westlicher Werte und Verhaltensmuster oft eine Bewunderung für die technischen und politischen Errungenschaften der westlichen Kultur verbirgt. Viele Migranten leben gleichsam in einer Situation doppelter Marginalität: In die bundesrepublikanische Gesellschaft trotz zum Teil erheblicher Bemühungen nur unzureichend integriert, müssen sie bei gelegentlichen Heimatbesuchen zugleich feststellen, dass sie sich auch mit ihrer Herkunftsgesellschaft nicht mehr voll identifizieren können. Besonders in einer solchen Situation liegt es nahe, sich durch den Anschluss an eine radikal-islamische Gruppe den inneren Frieden wieder zu erkaufen. Der Autor argumentiert, dass diejenigen Interviewpartner, die fest in ihrer Religion verankert seien und regelmäßig die Moschee besuchten, nicht nur selbstsicherer, ausgeglichener und beruflich erfolgreicher seien, sondern auch toleranter mit anderen Religionen umgingen und sich weniger abfällig über das Gastland äußerten. Der Verfasser fragt, Fragen auseinander: ob islamistische Organisationen aufgrund der militanten Rhetorik, die sie pflegen, einen besonderen Gefahrenherd für die Sicherheit der BRD darstellen, ob die sog. Migranten der zweiten Generation besonders anfällig sind für den radikalen Islamismus und inwieweit Deutschland generell als Zielscheibe islamistischer Anschläge in Frage kommt. (ICG2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2007/4 |