Literaturnachweis - Detailanzeige
Sonst. Personen | Bühler-Niederberger, Doris (Hrsg.) |
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Titel | Macht der Unschuld. Das Kind als Chiffre. Gefälligkeitsübersetzung: Power of innocence. The child as a cipher. |
Quelle | Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2005), 259 S. |
Beigaben | Abbildungen 15 |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monographie |
ISBN | 3-8100-3982-9 |
Schlagwörter | Gesellschaft; Gesellschaftsordnung; Soziale Partizipation; Kindheit; Kind; Natur; Marginalisierung; Geschichte (Histor); Moral; Macht; Soziokulturelle Entwicklung; Symbol; Minderheit |
Abstract | "Die kindliche Unschuld ist Vehikel gesellschaftlicher Interessen, strategisches Instrument - immer wieder auch zur Bekräftigung sozialer Ordnung und zur Abwertung und Ausgrenzung von Minderheiten. Der Blick auf das Kind gilt der Gesellschaft. Was als das Wesentliche des Kindes identifiziert und öffentlich geltend gemacht wird, ist Bestandteil - und nicht selten argumentatives Kernelement - gesellschaftlicher Entwürfe und es ist diesen verpflichtet. Das Kind wird als Chiffre für höchste moralische Werte eingesetzt und zur Instanz hochstilisiert, vor deren Richterstuhl die Bücher aufgetan werden. Ob es um die Bekräftigung herrschender Moral und dann auch den Kampf gegen religiöse oder soziale Minderheiten geht, ob die Gesellschaft umgeformt werden soll oder Gruppeninteressen durchgesetzt - die Rede vom Kind verleiht den Forderungen Gewicht. Kindliche Unschuld ist damit nicht Produkt unverdächtiger Mythologie und erwachsener Projektionen. Sie ist Strategie in Zusammenhängen von Macht und Konflikt - das wird in allen Beiträgen dieses Bandes gezeigt, aus der Sicht verschiedener Disziplinen und an Dokumenten aus verschiedenen Jahrhunderten: philosophischen Schriften, Überlieferungen von kirchlichen Bräuchen, sozialpolitischen Diskursen und Entscheidungen, Belletristik, Entscheidungen von Lebensversicherungen und Gerichten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Doris Bühler-Niederberger: Einleitung: Der Blick auf das Kind - gilt der Gesellschaft (9-22); Claudine Vassas: Alte Juden und junge Christen (23-60); Peter Tremp: Kindliche Unschuld als revolutionäres Argument: Rousseaus 'Emile' und die Französische Revolution (61-85); Egle Becchi: Die kindliche Natur zwischen Utopie und Roman: drei Beispiele (87-121); Viviana A. Zelizer: Preis und Wert von Kindern: die Kinderversicherung (123-148); Grischa Müller: Die Macht des Bildes - das Kind im politischen Plakat (149-183); Robert van Krieken: Frech oder schuldig. Wie das Recht über die Strafmündigkeit von Kindern in England, Deutschland und Australien denkt (185-225); Doris Bühler-Niederberger: "Stumme Hilferufe hören" - Naturalisierung und Entpolitisierung deutscher Politik an der Wende zum 21. Jahrhundert (227-259). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2006/3 |