Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Vassas, Claudine |
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Titel | Alte Juden und junge Christen. Gefälligkeitsübersetzung: Old Jews and young Christians. |
Quelle | Aus: Macht der Unschuld. Das Kind als Chiffre. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2005) S. 23-60 |
Beigaben | Abbildungen 1 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-8100-3982-9 |
Schlagwörter | Sozialer Konstruktivismus; Gewalt; Kind; Brauchtum; Geschichte (Histor); Judenverfolgung; Massenmord; Schuld; Judentum; Religion; Ritual; Symbol |
Abstract | Die Autorin zeigt in einer religionsgeschichtlichen Sichtung von kirchlichen Bräuchen, Inszenierungen und Symbolen, wie die Figur des unschuldigen Kindes, insbesondere im Rahmen einer Anklage gegen die Juden, gesellschaftlich konstruiert wurde. Das Christentum mit seinem fundamentalen Antagonismus und seiner Ausgrenzung von Andersgläubigen versah das unschuldige Kind mit einem Reichtum an Bildern, Geschichten und Bezeichnungen, die von allen nachfolgenden Entwicklungen wieder aufgegriffen worden sind. Auch bei den Juden wurde die Figur der Unschuld an die Ausgrenzung und das Massaker der Anderen geknüpft und ihnen wurde gleichermaßen der Ritualmord an Kindern unterstellt. Bei der theatralen Inszenierung der Steinigung und Verbrennung von Ketzern spielten die Kinder als Täter eine herausragende Rolle und belegten in dieser Weise die göttliche Reinheit des grausamen Rituals. Der Ritualmord kann nach der These der Autorin als eine umfassende Interpretation der Christen über die Rätsel der jüdischen Kultur verstanden werden. Sie beschreibt anhand einer Fülle von Details die Geschichte der abwechselnden Verschärfung und Euphemisierung zwischen Juden und Christen mit ihren Szenen von Grausamkeit und Verachtung, die die rituelle Trennung zwischen beiden Religionsgemeinschaften in der Geschichte markierten, vor allem anlässlich des Osterfestes. (ICI2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2006/3 |