Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Künzli, Arnold |
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Titel | Vom Sakralen im Profanen. Gefälligkeitsübersetzung: From sacredness to profanity. |
Quelle | Aus: Decker, Oliver (Hrsg.): Kritische Theorie zur Zeit. Für Christoph Türcke zum sechzigsten Geburtstag. Springe: zu Klampen (2008) S. 11-20 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Pathologie; Säkularisierung; Marxismus; Antikapitalismus; Gesellschaftskritik; Kapitalismus; Religion; Geld; Profit; Kritik; Keynes, John Maynard |
Abstract | Christoph Türcke (ihm ist die vorliegende Festschrift zum 65. Geburtstag gewidmet) ist in seinem Denken wesentlich geprägt durch die Dialektik des Profanen und Sakralen in modernen Gesellschaften. In seinem Buche "Vermittlung als Gott" spricht Türcke von der "Bewegung des Kapitals" als "unsichtbarer religiöser Macht", die durch ein Opfer günstig gestimmt werden muss: "Das Opfer (...) besteht im ständigen Verschleiß von Produktionsmitteln, Produkten und Arbeitskraft. Das Kapital ist der erste und einzige Gott, der sich wirklich vom Opfer ernährt, der nicht anders kann als verschlingen, um das Verschlungene sogleich wieder in neuer Form und vermehrt von sich zu geben. Diesen Vorgang nennt man wirtschaftliches Wachstum, und jeder Ökonom weiß, dass ohne ihn der Kapitalismus zusammenbräche, wenn er auch nicht weiß, dass alle wirtschaftlichen Maßnahmen, die diesen Zusammenbruch lindern sollen, magische Veranstaltungen sind. Sobald das nämlich geschieht, gerät der ganze Gesellschaftsprozess ins Stocken und fürchterlich ergießt sich der gesellschaftliche Zorn über die Menschen: als Wirtschaftskrise". Der vorliegende Beitrag interpretiert das Werk von Türcke und zeigt, dass kein Geringerer als John Maynard Keynes dies ebenso gesehen hat. 1930 schreibt er in dem Buch "Economic Possibilities for Our Grandchildren": "Die Liebe zum Geld als einem Besitz - anders die Liebe zum Geld als einem Mittel, sich die Genüsse und Dinge des Lebens zu verschaffen - wird man als das erkennen, was sie ist, ein einigermaßen ekelerregendes abartiges Verhalten, eine jener halbkriminellen, halb krankhaften Neigungen, die man mit leichtem Schauder dem Spezialisten für Geisteskrankheiten überlässt." (ICA2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2010/1 |