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Autor/inSchmidt-Lux, Thomas
TitelWissenschaft als Religion.
Szientismus im ostdeutschen Säkularisierungsprozess.
Gefälligkeitsübersetzung: Science as a religion. Scientism in the secularization process in east Germany.
QuelleWürzburg: Ergon Verl. (2008), 413 S.Verfügbarkeit 
ReiheReligion in der Gesellschaft. 22
BeigabenAbbildungen
ZusatzinformationInhaltsverzeichnis
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Monographie
ISSN1432-0304
ISBN978-3-89913-567-1
SchlagwörterIdeologie; Herrschaft; Konflikt; Geschichte (Histor); Säkularisierung; Marxismus-Leninismus; Wahrheit; Weltanschauung; Weltbild; Nationalsozialismus; Revolution; Atheismus; Religion; Wettbewerb; Wissenschaft; Wissenschaftlichkeit; Aufklärung (Epoche); Weimarer Republik; Bildungseinrichtung; Deutsches Kaiserreich
AbstractDer Marxismus unterschied sich, so der Verfasser, von Utopien wie der Thomas Morus' vor allem in dem Punkt, dass mit der kommunistischen Gesellschaft nicht allein ein Ziel menschlicher Entwicklung beschrieben war, sondern dieses Ziel zudem auch alle Orientierungen auf jenseitige Welten überflüssig machen würde. Befreit von allem Übel und Zwang, würde im Kommunismus für keinen Menschen mehr die Notwendigkeit einer tröstenden, transzendenten Vision bestehen. Genau dieser Punkt kennzeichnet den Szientismus generell. Das besondere Merkmal des Szientismus, verglichen mit anderen Entwürfen diesseitiger Paradiesvorstellungen, ist die Stellung, die er der Wissenschaft einräumt. In der Steigerung der Wissenschaft zur Weltanschauung liegt das zentrale Charakteristikum des Szientismus. Erst mit dem Anspruch, Weltanschauung sein zu wollen und zu können, wurde die Konkurrenz zur Religion letztlich unausweichlich. In der DDR entwickelte diese Konfliktkonstellation eine besondere Prägnanz. Der Szientismus bildete nun gewissermaßen die Staatsideologie und erweiterte damit seine bisherigen Wirkungskreise und Milieus. Zudem verschob sich das bisherige Kräfteverhältnis gegenüber den Kirchen, da dem organisierten Szientismus nunmehr ungleich mehr Ressourcen finanzieller und organisatorischer Art zur Verfügung standen. Im Aufbau der DDR verband sich außerdem die szientistische Ideologie mit dem Angebot sozialer Wohlfahrt und individuellem Aufstieg. Entscheidender Akteur bei der Propagierung der wissenschaftlichen Weltanschauung in der DDR war die Urania. 1954 gegründet, nahm sie ihre Arbeit in der Hochzeit der Auseinandersetzungen zwischen Staat und Kirchen um Jugendweihe, Junge Gemeinden und Religionsunterricht auf. Die Urania war - wenn auch nicht ausschließlich - genau dieser Aufgabe, der Verbreitung der wissenschaftlichen Weltanschauung verpflichtet. Im Laufe ihres Bestehens erfüllte sie diese in immer größerem Umfang, verfugte über vielfältige mediale Möglichkeiten und erreichte einen bemerkenswert hohen Anteil der DDR-Bevölkerung. Anhand der Interpretation von biographischen Interviews mit ehemaligen Mitarbeitern der Urania wird argumentiert, dass nicht nur bei den Personen, die der szientistischen Position zugeordnet wurden, eine säkularistische Haltung gegenüber der Religion konstatiert werden konnte. Vielmehr war dies auch bei jenen der Fall, die die weltanschauliche Überhöhung der Wissenschaft nicht nachvollzogen und eher durch eine 'weltanschauliche Ernüchterung' gekennzeichnet waren. (ICF2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten.
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2009/2
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