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Es wird über die Vernichtung "lebensunwerten Lebens" während des Nationalsozialismus berichtet. Von den Maßnahmen waren unangepasste, verhaltensauffällige und behinderte Kinder und Jugendliche in vielfältiger Hinsicht betroffen. Kinder und Jugendliche wurden zu Opfern einer NS-Erziehung, die auf Selektion und Ausgrenzung ausgerichtet war. Drastische Beispiele einer solchen Erziehung waren die Jugend-Konzentrationslager. Eingegangen wird auf Zwangssterilisationen, Tötungen psychiatrischer Patienten und die Kinder-Euthanasie, die den Versuch darstellte, auf wissenschaftliche Weise den "Lebenswert" eines Kindes zu bestimmen. In "Kinderfachabteilungen" wurden körperlich und geistig behinderte Kinder und Jugendliche auf ihren "volkswirtschaftlichen Wert" hin untersucht und beobachtet. Fiel die Prognose ungünstig aus, wurden die Kinder mit Medikamenten oder durch Nahrungsentzug zu Tode gebracht. Eine weitere Aufgabe der "Kinderfachabteilungen" lag in der Realisierung von Forschungsprojekten, bei denen der Tod der Kinder bewusst einkalkuliert wurde. Ein wichtiges Forschungsgebiet bildete die pathologisch-anatomische Hirnforschung. Auf die Rolle der Kinder- und Jugendpsychiatrie während der NS-Zeit wird eingegangen. Aus einer zunehmenden Anerkennung als eigenständiges medizinisches Fach resultierte 1940 die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Kinderpsychiatrie und Heilpädagogik. Auf der Gründungsveranstaltung erhoben Referenten sozialdarwinistische Forderungen, die wenig später in die Tat umgesetzt wurden. Darüber hinaus waren Jugendpsychiater maßgeblich an der Kinder-"Euthanasie" beteiligt. Eine umfassende Analyse der Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie steht noch aus. (ZPID).
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0032-7034
Dahl, Matthias: Aussonderung und Vernichtung - Der Umgang mit "lebensunwerten" Kindern während des Dritten Reiches und die Rolle der Kinder- und Jugendpsychiatrie. 2001.
2805592
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