Geschlechter-Identitäten im deutschen Bürgertum des 19. Jahrhunderts.

Autor/in	Frevert, Ute
Titel	Geschlechter-Identitäten im deutschen Bürgertum des 19. Jahrhunderts. Gefälligkeitsübersetzung: Gender identities in the German bourgeoisie during the 19th century.
Quelle	Aus: Erinnerung, Geschichte, Identität : 3: Identitäten. Frankfurt, Main: Suhrkamp (1998) S. 181-216Verfügbarkeit
Reihe	Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. 1404
Sprache	deutsch
Dokumenttyp	gedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN	3-518-29004-5
Schlagwörter	Bildung; Klassenbewusstsein; Identitätsbildung; Konflikt; Soziale Rolle; Frau; Geschlechterbeziehung; Geschlechterrolle; Weiblichkeit; Geschichte (Histor); 19. Jahrhundert; Bürgertum; Mann; Deutschland (bis 1945)
Abstract	Die Frage nach den Identitätskonstruktionen im 19. Jahrhundert offenbart eine "Geschichte über Frauen und Männer, über die sozialen Räume, die sie ausfüllten, über ihre Lebensentwürfe, ihre Selbstbilder und Wahrnehmungen". Briefe und Erinnerungen von Katia Mann und anderen Frauen aus dem damaligen Bildungs- und Wirtschaftsbürgertum sowie Briefwechsel und Schriften männlicher Zeitgenossen werden zitiert. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Hypothese, daß Klassenzugehörigkeit die Art und Weise und Intensität bestimmt, mit der sich Geschlechteridentität bei Frauen und Männern entwickelt, und umgekehrt, daß die Geschlechterzugehörigkeit die Klassenidentität bestimmt. Es wird aufgezeigt, wie die durch Beruf und Arbeit geprägte Identität der Männer durch die Aufstiegsstrategien ihrer Frauen kulturell ummäntelt wurde. Dem stehen männliche Projektionen von Weiblichkeit - Freiheit von Erwerb und Politik und damit Freiheit zu höheren geistig-kulturellen Sphären - gegenüber. Dabei erweist sich die weibliche Selbstwahrnehmung, die sich in "eleganten Formen und sozialen Diensten" genügte, auch als bewußte oder unbewußte Selbsttäuschung im Rollenzwiespalt von kindlicher Unterlegenheit und mondänem kulturellem Profil. Insgesamt war die Bindung an die Klassenzugehörigkeit bei Frauen durchlässiger als bei Männern. (prf).
Erfasst von	GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update	2000_(CD)