Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Liszkowski, Uwe |
---|---|
Titel | Die Revision der sowjetischen Geschichte im Zeichen der Perestrojka. Eine Zwischenbilanz. |
Quelle | In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 41 (1990) 11, S. 653-674Infoseite zur Zeitschrift |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0016-9056 |
Schlagwörter | Bewältigung; Debatte; Sachinformation; Geschichte (Histor); Geschichtsbild; Geschichtsunterricht; Historiografie; Vergangenheit; Marxismus; Kommunismus; Perestrojka; Stalinismus; Geschichtswissenschaft; Analyse; Kontroverse; Kritik; Wirkung; Lenin, Wladimir Iljitsch; Stalin, Jossif Wissarionowitsch; Trotzki, Leo; Sowjetunion |
Abstract | Der bisherige Einfluß der Politik der Perestrojka auf die sowjetischen Geschichtswissenschaften hat zu einer Enttabuisierung, Neuschreibung und Diskussion um historische Ereignisse geführt. Kam es mit Beginn der Umgestaltung zunächst nur zu methodischer Selbstkritik, Klagen über die politische Reglementierung und über den mangelnden Zugang zu Archiven, so änderte sich ab 1987 die Zurückhaltung und eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Geschichte setzte ein. Schwerpunkte bilden die bisher als Unpersonen gegoltenen Persönlichkeiten der Sowjetunion, wie Bucharin und Trotzki, die Aufarbeitung der stalinistischen Vergangenheit und die Entmythologisierung Lenins. Die Zwangskollektivierung, die unsensible Behandlung des Nationalitätenproblems sowie das geheime Zusatzabkommen des Hitler-Stalin-Pakts werden neu bewertet und als Ursachen für heutige Probleme erkannt. Weiterhin weigert sich die Sowjetunion, die Verantwortung für die Ermordung polnischer Offiziere bei Katyn zu übernehmen. Insgesamt ist ein Abrücken von der marxistischen Auffassung der Gesetzmäßigkeiten in der Geschichte festzustellen. Die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte gewinnt an Bedeutung. (HIBS/Sc). |
Erfasst von | Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden |
Update | 1997_(CD) |