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Autor/inBarth, Boris
TitelDolchstoßlegenden und politische Desintegration.
Das Trauma der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg 1914-1933.
Gefälligkeitsübersetzung: Stab in the back legends and political disintegration. The trauma of the German defeat in the First World War, 1914-1933.
QuelleDüsseldorf: Droste (2003), X, 625 S.Verfügbarkeit 
Zugl.: Konstanz, Univ., Habil.-Schr., 2002.
ReiheSchriften des Bundesarchivs. 61
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Monographie
ISBN3-7700-1615-7
SchlagwörterIdeologie; Dolchstoßlegende; Kriegsende; Versailler Vertrag; Militarismus; Monarchie; Parlamentarismus; Politische Krise; Politisches System; Weltkrieg I; Weimarer Republik; Hochschulschrift; Bürgertum; Deutsches Reich
Abstract"Kein Wort hat im politischen Tageskampf der Weimarer Republik eine so verhängnisvolle Rolle gespielt wie die Dolchstoßlegende. Die Behauptung, der Verrat der "Heimat" habe im Spätherbst 1918 die Niederlage Deutschlands und das Ende der Monarchie herbeigeführt, vergiftete die Atmosphäre und diskreditierte die junge Demokratie. Daran änderten auch die Ergebnisse des Untersuchungsausschusses der Deutschen Nationalversammlung über die Ursachen des Zusammenbruchs nichts. Als Urheber der Dolchstoßlegende gelten Generalfeldmarschall Paul v. Hindenburg und General Erich Ludendorff. Die Entstehungsgeschichte der Dolchstoßlegende schien bekannt und gut erforscht zu sein. Die Konstanzer Habilitationsschrift von Boris Barth zeigt jedoch, dass diese Annahme korrigiert werden muss. Der Autor geht den vielfältigen und komplexen Strukturen nach, die bereits während des Ersten Weltkriegs die Entstehung von Verratslegenden begünstigten. "Augusterlebnis" und "Frontgeist" konnten Hunger, Erschöpfung und Friedenssehnsucht der Zivilbevölkerung nicht auffangen. Die bürgerliche Gesellschaft, deren Sprachrohr die Medien, die Universitäten und die Kirchen waren, spaltete sich in Anhänger des Siegfriedens und des Verständigungsfriedens. Die Arbeiterschaft litt unter den Bestimmungen des Gesetzes über den vaterländischen Hilfsdienst. Die Monarchie, die den Krieg nicht siegreich zu beenden und das Volk nicht innerlich zu einigen verstand, verlor an Ansehen. Völkische und Antisemiten setzten während des Krieges Verschwörungstheorien in Umlauf. Diese inneren Frontlinien blieben in der Weimarer Republik bestehen. Neben die konservativ-monarchistische Ablehnung der Republik trat der Radikalismus der ehemaligen Frontsoldaten und Freikorpskämpfer, die sich um die Früchte des Sieges betrogen sahen. Offiziere, Gelehrte und Theologen der evangelischen Kirchen verglichen die Weimarer Republik mit dem Preußen nach der Niederlage von Jena und Auerstedt und forderten offen eine Revanche für die Niederlage von 1918. Als deren Ursache genoss die Dolchstoßlegende im Kampf der Meinungen allgemeine Akzeptanz. In seinem weit angelegten Werk untersucht Boris Barth die Mentalitäten des politisch und geistig fragmentierten Bürgertums und die Delegitimation der staatlichen Autorität durch Verschwörungstheorien und Dolchstoßlegenden. Seine Thesen werden den Diskurs über die deutsche Geschichte im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts anregen und fördern." (Textauszug). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1914 bis 1933.
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2006/2
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