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Autor/inUtz, Richard
TitelSkinheads - Selbststigmatisierung, Authentizität und Gewalt.
Gefälligkeitsübersetzung: Skinheads - self-stigmatization, authenticity and violence.
QuelleAus: Gewalt - interdisziplinär. Münster: Lit Verl. (2002) S. 241-254Verfügbarkeit 
ReiheErfurter Sozialwissenschaftliche Reihe. 5
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-8258-6272-0
SchlagwörterAlltagskultur; Rollenbild; Gewalt; Identität; Verhaltensmuster; Lebensstil; Körper (Biol); Klassenlage; Musik; Jugendprotest; Moderne; Protest; Stigmatisierung; Kleidung; Desorientierung; Gewaltbereitschaft; Jugendlicher
AbstractBetrachtet man die Moderne aus einer an G. Simmel orientierten, kultursoziologischen Perspektive, lässt sich eine prägende Ambivalenz erkennen. Auf der einen Seite stehen Positiva wie Optionssteigerung und Kapazitätsausweitung, die Technik mit lebenserleichternden Vorteilen und lebensqualitätssteigerndem Komfort und der traditionsbrechende Wandel mit der Freiheit der Lebensgestaltung nach Maßgabe von Vernunft, Selbstbestimmung und Subjektivität. Dem stehen Negativa wie Anomien und Desintegrationserscheinungen gegenüber, die in Form von Identitätskrisen und Rollenkonflikten bzw. von Desorientierung und existenzieller Verunsicherung auftreten. Vor diesem Hintergrund wird am Beispiel jugendlicher Skinheads untersucht, wie insbesondere negativ privilegierte Jugendfigurationen gegen die moderne Gesellschaft protestieren. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei die kulturellen Verarbeitungsmuster, die das Problem einer authentischen Identität gegenkulturell thematisieren und ihre Machtsymbolik zum Ausdruck bringen. Die jugendliche Gegenkultur der Skinheads ist eine typische Vertreterin einer negativ privilegierten Klassenkultur der (britischen) Arbeiterschaft, die diese kulturelle Tradition und den mit ihr verbundenen Lebensstil in eine gegenkulturelle Provokations- und Protestkonfiguration umdeutet. Der Autor untersucht die zentralen Stilelemente der Skinheads wie Selbststigmatisierung, Authentizität und Gewalt. Diese Muster, so die These, stehen typischerweise negativ privilegierten Jugendlichen zur Verfügung, um auf die antinomischen Grundstrukturen der Moderne kollektiv antworten zu können. Zur Selbststigmatisierung eignet sich nur, was dem allgemeinen Geschmack und den Normalitätsnormen der bürgerlichen Gesellschaft zuwider läuft. Dazu zählen die Kahlrasur, Tatoos, Beschuhung, pöbelhafte Auftritte, lautstarke Begrüßung, demonstrativer Bierkonsum sowie die Inszenierung als Rüpel und Schläger. Als Basis ihrer Authentizität dient den Skinheads der Körper. Dabei wird die moderne Subjektivität einer uniformen Identität geopfert: Sie stellen ihr Selbst ganz offen zur Schau, das nicht 'sie selbst', sondern ihr maskulinisierter Körper sind. Das Gewaltthema ist in der Skinhead-Kultur mit besonderer Akzentuierung besetzt. Ob im Tanz und der Musik, oder im Umgang miteinander oder in der Schlägerei und der Jagd auf die jeweiligen Feinde, überall tritt physische Gewaltsamkeit aus ihrer Latenz in mannigfaltige Ausübungen über. Gewalt als Mittel verkehrt sich hier in einen Selbstzweck, der wegen seiner Erlebnisqualität, ja sogar aufgrund seiner Erotisierung, gesucht und ausgeübt wird. (ICG2).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2005_(CD)
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