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Autor/inLoos, Peter
TitelGrenzen ziehen, Grenzen überschreiten - vom Umgang von Migrantenjugendlichen mit den Ethnographen.
Gefälligkeitsübersetzung: Drawing boundaries, crossing boundaries - how migrant adolescents handle ethnographies.
QuelleAus: Grenzenlose Gesellschaft? : 29. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie; 16. Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie; 11. Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie; Freiburg i. Br. 1998; Bd. II/2: Ad-hoc-Gruppen, Foren. Pfaffenweiler: Centaurus (1999) S. 410-413Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-8255-0290-2
SchlagwörterSoziale Schließung; Verhalten; Ethnografie; Migration; Konferenzschrift; Ethnische Gruppe; Jugendlicher; Türke
Abstract"'Wie haltet ihr es denn mit Blicken gegen Türken', lautete die Frage, die Jugendliche während eines Interviews an uns richteten. Sie stellten sie, nachdem wir im Hinterzimmer eines ausschließlich von Migranten türkischer Herkunft besuchten Cafes schon längere Zeit miteinander gesprochen hatten. Angesichts des zu diesem Zeitpunkt bereits bestehenden Rapports mit den Jugendlichen war diese Frage zunächst verwunderlich, implizierte sie für uns doch die Vermutung versteckter Fremdenfeindlichkeit. Dementsprechend bemühten wir uns auch sofort, mögliche Verdachtsmomente auszuräumen. Später zeigte sich aber, daß es den Jugendlichen wohl lieber gewesen wäre, wenn wir Erfahrungen mit eigenen 'Blicken gegen Türken' gehabt hätten, dann hätten sie uns nämlich als Experten für diese spezielle Form der Fremdenfeindlichkeit befragen können. Sie suchten bei uns das Wissen und die Gelegenheit, sich mit dieser für sie alltäglichen Erfahrung zu arrangieren. Eine andere Gruppe von Jugendlichen lernten wir in einem Cafe kennen, in dem neben Deutschen auch Migranten aus vielen anderen Ländern verkehrten. Diese Jugendlichen verwehrten sich zunächst gegen ethnisch deutbare Grenzziehungen. So warfen sie den Ethnographen vor, gerade wieder zwischen 'ihr' und 'wir' unterschieden zu haben. Diese Ausgrenzung von Unterschieden änderte sich aber im Verlauf des mehrmonatigen Kontaktes: die Jugendlichen sprachen auch im Beisein der Ethnographinnen mehr und mehr türkisch und diese Veränderung gipfelte schließlich in der Aufrichtung und gleichzeitigen Überschreitung einer ethnischen Grenze: sie forderten uns auf, mit ihnen einen Imbiß zu besuchen, in dem die Kuttelsuppe so gekocht werden würde, wie in der Türkei. Diese Beispiele zeigen zwei unterschiedliche Formen des Umgangs mit Grenzziehungen: das Arrangement mit ihnen auf der einen und das situative und temporäre Verbergen von Grenzen auf der anderen Seite. Deutlich wird aber auch, daß nicht nur die Ethnographen Grenzen überschreiten (müssen). In dem geplanten Vortrag werden diese und weitere Formen des Umgangs mit Grenzziehungen beschrieben und daraus methodologische Schlußfolgerungen für die ethnographische Methode gezogen." (Autorenreferat).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2001_(CD)
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