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Es handelt sich zum Einen um Übersetzungen ins Deutsche, die dem FIS Bildung-Schlagwortbestand entnommen wurden. Zum Anderen wurden zusammengesetzte englische Schlagworte in Terme zerlegt, die in der Regel nur einen inhaltlichen Aspekt repräsentieren. Ergänzend wurden Synonyme und vereinzelt zusätzliche Pluralformen hinzugefügt. Diese Anreicherung geht auf die Nutzung intellektueller Vorarbeiten zurück.
Wir erleben in Deutschland gegenwärtig eine zunehmende Rezeption der so genannten Disability Studies, die in den anglo-amerikanischen Ländern bereits über eine längere Forschungstradition verfügen. Damit einher geht eine Auseinandersetzung um Formen ihrer fachlichen Institutionalisierung und um Positionierungsstrategien innerhalb des Wissenschaftsapparates. Es handelt sich um die Besetzung eines hier zu Lande neu entdeckten Diskursfeldes: Welches Selbstverständnis von Disability Studies gilt als angemessen, welche Art der Forschungspraxis soll als legitimiert (und damit förderungswürdig) gelten? Der folgende Betrag stellt zwei Thesen in den Mittelpunkt: Der Ansatzpunkt, dass mit Disability Studies ein medizinisches Modell von Behinderung durch ein soziales Modell ersetzt werden kann und soll, gewinnt erst dann seine volle gesellschaftspolitische Brisanz, wenn er gedanklich über stigmatisierungstheoretische Erklärungszusammenhänge hinaus getrieben wird. Dies kann durch eine Anbindung an den Diskurs der Cultural Studies erfolgen. Zum Zweiten ist es aus unserer Sicht bedenklich, Disability Studies ausschließlich als "Forschung von Behinderten" zu verstehen. Diese im Sinne des Empowermentgedankens auf die Betroffenheitsperspektive reduzierende Position verschenkt die Chance, gesellschaftliche Definitionsmacht zur Verschiebung von Bedeutungen im Kontext von Behinderung zu nutzen. Zudem birgt sie die Gefahr, dass "behinderte" WissenschaftlerInnen inhaltlich auf diejenigen Forschungsfelder und -themen festgelegt und beschränkt werden, in denen ihnen aufgrund ihres sozial verliehenen Behindertenstatus exklusive Kompetenz(en) zugebilligt und zugeschrieben werden. (orig.).
Erfasst von
Berliner Landesinstitut für Schule und Medien
Update
2004_(CD)
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Standortunabhängige Dienste
0937-9614
Dannenbeck, Clemens; Bruner, Claudia Franziska: Disability Studies in Deutschland. Zur Formierung eines Diskurses. 2002.
2472727
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