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Väter standen in empirischen Studien zum Krankheitsbewältigungsprozeß chronisch kranker Kinder bis anhin nicht im Vordergrund des Forschungsinteresses. In der vorliegenden Arbeit wird der aktuelle Stand der Forschung zum Belastungs- und Verarbeitsprozeß von Vätern chronisch kranker Kinder dargelegt. Die Befundlage zeigt, daß diesbezüglich in den letzten Jahren einige neue Erkenntnisse gewonnen wurden, die Mehrheit der Studien aber nicht explizit auf Väter ausgerichtet war, sondern sich am Lebensalltag der Mütter orientieren. Darüber hinaus bestehen einige methodische Einschränkungen im Hinblick auf die bisherigen Forschungsbemühungen. Erstens fehlen theoretische Modelle und es bestehen Divergenzen hinsichtlich der Definition und Erfassung von psychischem Befinden. Zweitens wurden wichtige Prädikatoren des Bewältigungsverhaltens und des psychischen Befindens, wie Persönlichkeitsmerkmale und krankheitsbezogene Bewertungsprozesse praktisch nicht untersucht. Drittens wurden Belastungen, die sich aus der spezifischen Vaterrolle ergeben nicht erfaßt. Aufgrund dieser Unzulänglichkeiten ist es schwierig, generelle Schlüsse zur psychosozialen Situation von Vätern chronisch kranker Kinder zu ziehen. Um diese Lücken zu schließen, sind in zukünftigen Studien Väter vermehrt zu involvieren sowie spezifische, auf Belastungen im Lebensalltag von Vätern mit einem chronisch kranken Kind ausgerichtete Fragestellungen zu fordern. (Orig.).
Erfasst von
Berliner Landesinstitut für Schule und Medien
Update
2003_(CD)
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