Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Prondczynsky, Andreas von |
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Titel | Die Kreativität des Kindes und die Grenzen der Erziehung. Auch ein Beitrag zum "Jahrhundert des Kindes". |
Quelle | In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 75 (1999) 3, S. 301-324Infoseite zur Zeitschrift |
Beigaben | Literaturangaben 89 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0507-7230 |
Schlagwörter | Erziehung; Pädagogik; Reformpädagogik; Selbsterziehung; Pädagogische Forschung; Gesellschaft; Entwicklungspsychologie; Individualität; Kinderpsychologie; Kreativität; Persönlichkeitsentwicklung; Pädagogische Psychologie; Anthropologie; Kind; Erbbiologie; Genetik; Geschichte (Histor); Erkenntnistheorie; Kulturkritik; Deutschland; Deutschland (bis 1945) |
Abstract | Reformpädagogisches Denken in der Moderne besitzt ihre zentrale Reflexionsreferenz in der Entdeckung des Kindes und seiner "Seele". Zwischen 1880 und 1933 entwickeln sich im wesentlichen zwei auf diesen "inneren Kontinent" gerichtete Zuwendungsweisen: eine pädagogische, die emphatisch immer schon der kindlichen Natur ein schöpferisches ("kreatives") Potential unterstellt, und eine empirische Kinderpsychologie, die mittels Beobachtung und Experiment der "Entwicklungstatsache" auf der Spur bleibt. Während die erste gleichsam die Grenzenlosigkeit der kindlichen Phantasie und des "Genius" kultiviert ( wobei ihr Gegenstand - das Kind - kaum noch greifbar ist), besitzt die letztere von Anfang an in ihren seriösen Varianten ein methodologisch geschärftes Bewußtsein von den Grenzen ihrer Erkenntnismöglichkeiten. Mißverständnisse zwischen Pädagogik und empirisch-psychologischer Kinderforschung entstehen, weil die Befunde der Forschung sich nicht umstandslos pädagogogisch umsetzen lassen. Im Kontext der Weimarer "Grenzdiskussionen" gelingt der geisteswissenschaftlichen Psychologie dann gleichsam der coup d'etat, weder auf den emphatischen noch auf den empirischen Zugang zurückzugreifen, sondern eine neue Psychologie zu entwickeln, die jedoch zugleich konstatiert, die "Seele des Kindes" nicht nachempfindend verstehen zu können. Im Ergebnis führt dies für die Pädagogik zu dem Befund, daß die Frage, ob und wie die "Kreativität des Kindes" überhaupt pädagogisch nutzbar werden kann, bis heute von ihr theoretisch unbeantwortet geblieben ist. (DIPF/Orig.) |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2000_(CD) |