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Autor/inn/enOppermann, Thomas; Borchard, Klaus
TitelKönnen Trimester die Studiendauer verkürzen?
Pro & Contra.
QuelleIn: Forschung & Lehre, 5 (1998) 11, S. 578-579Infoseite zur ZeitschriftVerfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN0945-5604
SchlagwörterHochschuleffizienz; Semester; Studienorganisation; Studienstruktur; Studienzeitverkürzung; Trimester; Zeitökonomie; Optimierung; Zeitverwendung; Deutschland
AbstractIn PRO vertritt der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur folgenden Standpunkt: Hochschulen haben einen Jahresrhytmus, wie er in keiner anderen Einrichtung üblich ist. Während der 25 beziehungsweise (an Fachhochschulen) 30 Vorlesungswochen im Winter- und Sommersemester herrscht Hochbetrieb, die übrige Zeit des Jahres wird das Potential derjenigen Flächen, die dem Studium und der Lehre gewidmet sind, dagegen nur begrenzt genutzt (Prüfungen, Examensarbeiten). Kein Unternehmen könnte sich eine derart reduzierte Auslastung seiner Kapazitäten leisten. Abgesehen davon würde eine Verkürzung der vorlesungsfreien Zeiten beispielsweise durch die Einführung von Trimestern vor allem den Studierenden große Vorteile bringen. In einer Hochschule oder an einem Fachbereich wollen wir in Niedersachsen modellhaft eine Trimester-Regelung oder ein Studienjahr nach amerikanischem Vorbild erproben. Der Modellversuch soll wissenschaftlich begleitet und ausgewertet werden. Dabei ist nicht nur zu prüfen, inwieweit die Umstrukturierung in diesem Einzelfall Vorteile gebracht hat, sondern auch, inwieweit sich eine solche Regelung auf andere Fachrichtungen oder Hochschulen übertragen läßt. Eine andere Möglichkeit, die Studiendauer zu verkürzen, wäre eine Verkürzung der Ferien unter Beibehaltung des Semesterrhythmus. Auch das ist zu prüfen. Wenn wir das Semester zum Beispiel um einen Monat verlängern, können wir - bei entsprechender Anpassung der Curricula - für die Studierenden in drei Jahren sechs Monate mehr Vorlesungszeit gewinnen. Bei einer entsprechenden Organisation von Studium und Lehre wären Studienzeitverkürzungen von bis zu einem Jahr möglich. CONTRA dazu steht der Rektor der Universität Bonn: Universitäten, die nichts anderes als Lehraufgaben zu erfüllen hätten, sind Schulen, aber nicht mehr Stätten forschenden Lernens. Die Humboldtsche Bildungsuniversität verkommt zu einem möglichst effizient arbeitenden Ausbildungskombinat. Die Einheit von Forschung und Lehre, die Entwicklung der Lehre aus der Forschung ist aber unverzichtbar für jede wissenschaftliche Ausbildung. Wer Trimestern und kürzeren Semesterferien das Wort redet, unterstellt meistens, daß Forschungseinrichtungen und Bibliotheken während der vorlesungsfreien Zeit brachlägen. Dem ist nicht so. Oft können erst außerhalb der Vorlesungszeit Prüfungen abgenommen, Blockseminare oder Fachexkursionen durchgeführt werden, zu denen während des Semesters weder personelle noch räumliche Kapazitäten zur Verfügung stehen. Vor allem aber werden die während der Vorlesungsmonate zu kurz gekommenen Forschungsarbeiten intensiviert und jene Drittmittel "erwirtschaftet", die es erst erlauben, beispielsweise das Lehrpersonal zu erweitern und damit die Betreuung der Studierenden zu verbessern oder die Fachbibliotheken auch dann noch offenzuhalten, wenn das planmäßige Personal längst eingezogen worden ist. Eine vernünftige Verlängerung der Semesterzeit, die ja längst auch von Universitäten gewünscht wird, dürfte ebenso wie die Einführung von Trimestern dort, wo sie denkbar wären, vor allem dann Zustimmung finden, wenn sie dazu beitrügen, die Überlast in der Lehre abzumildern und gerade die Begabten zu fördern. Trimester müßten deshalb mit einer Erhöhung des Lehrpersonals (und zwar um 50 Prozent) einhergehen. Niemand wehrt sich gegen Reformen, die die Leistungsfähigkeit von Forschung und Lehre erhöhen und die Qualität der universitären Ausbildung sichern. Denn auf dem Akademikermarkt geht es nicht darum, wieviele Absolventen eine Universität in welcher Zeit produziert, sondern wie gut sie ist und ob sie sich im Wettbewerb behaupten kann. Dazu leistet das Trimester keinen Beitrag. (HoF/Text übernommen).
Erfasst vonInstitut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Update2000_(CD)
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