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Daß sexuelle Gewalt gegen abhängige Menschen (Kinder, Jugendliche, Behinderte) nicht erst ein Phänomen der letzten Jahrzehnte ist, zeigt ein Blick in die Geschichte. So kann diese Form von Gewalt vom Mittelater an bis zum 20. Jahrhundert durchgängig in vielen europäischen Ländern nachgewiesen werden (vgl. Corbin 1997). Weniger bekannt ist die Tatsache, daß Sigmund FREUD, der Begründer der Psychoanalyse, bereits 1896 in der sog. Verführungstheorie die 'Hysterie' seiner Patientinnen als Folge realer sexueller Gewalterfahrungen in den Familien gedeutet hat, eine Theorie, die später von FREUD revidiert wurde (vgl. Wittrock 1992; Hartwig 1990, S. 28 - 30). Erst zu Beginn der 8oer Jahre wird in deutschsprachigen Ländern, meist infolge der politischen und therapeutischen Tätigkeit feministischer Gruppen, sexuelle Gewalt gegen Mädchen und weibliche Jugendliche thematisiert. Während in den letzten 10 Jahren auch zunehmend Jungen und männliche Jugendliche in derartige Untersuchungen und Darstellungen mit einbezogen wurden (vgl. Bange 1992; Braun 1995; Broek 1993), finden sich im deutschsprachigen Raum erst in allerjüngster Zeit Publikationen zum Thema 'Sexuelle Gewalt gegen behinderte Menschen' (Höbner u. Walter 1990; Walter 1992a; Neldner 1993; Voss u. Hallstein 1993; Degener 1994; Weinwurm-Krause (Hrsg.):1994; Becker 1995; Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. 1995; Eckert 1995; Gaßmann u. Klemm (Hrsg.)1996). Dieser Beitrag will den aktuellen Stand der Forschung und der Diskussion dokumentieren und zur weiteren Arbeit am Thema auffordern. (Orig.).
Erfasst von
Berliner Landesinstitut für Schule und Medien
Update
1999_(CD)
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Standortunabhängige Dienste
0341-7301
Brill, Werner: Sexuelle Gewalt gegen behinderte Menschen - ein Überblick über den aktuellen Stand der Diskussion. 1998.
2398447
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