Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Sebald, Winfried G. |
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Titel | Konstruktionen der Trauer. Zu Guenter Grass 'Tagebuch einer Schnecke' und Wolfgang Hildesheimer 'Tynset'. |
Quelle | In: Der Deutschunterricht, 35 (1983) 5, S. 32-46Infoseite zur Zeitschrift |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0340-2258 |
Schlagwörter | Sachinformation; Deutschunterricht; Literaturunterricht; Textinterpretation; Trauer; Nationalsozialismus; Nachkriegsgeschichte; Nachkriegszeit; Grass, Günter; Hildesheimer, Wolfgang |
Abstract | Ausgehend von A. und M. Mitscherlichs Buch 'Die Unfaehigkeit zu trauern' geht es in dem Beitrag um zwei Beispiele der deutschen Nachkriegsliteratur, die sich als Trauerarbeit uebr die Katastrophe des Nationalsozialismus verstehen lassen. Die Analyse von Grass' Arbeit macht indes deutlich, dass Grass bemueht ist, sich ueber die Verzweiflung an den Deutschen mit der Konstruktion seiner Hauptperson, einem 'guten Deutschen', hinwegzutroesten. Die Trauerarbeit endet bei dem Alibi, das die Hauptfigur liefert. Demgegenueber gilt das Buch Hildesheimers als ein Beispiel echter Trauerarbeit. Hildesheimer macht seinen Erzaehler zum personifizierten Gewissen der Verfolger im 3. Reich und setzt ihn dadurch erneuten Verfolgungen aus. Die Kette der Gefaehrdungen und Unterdrueckungen reisst nicht ab, noch gibt es irgeneinen Trost oder eine Heilsgewissheit, die mit dem Unrecht versoehnte. Der Erzaehler verbleibt im Zustand der Melancholie, was der Definition zufolge heisst: ohne Hoffnung auf Erloesung. |
Erfasst von | Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden |
Update | 1996_(CD) |