Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Mohr, Simon |
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Titel | Abschied vom Managerialismus: das Verhältnis von Profession und Organisation in der Sozialen Arbeit. |
Quelle | Bielefeld: Universitätsbibliothek Bielefeld (2017), vii, 323 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2) Dissertation, Universität Bielefeld, 2017. |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monographie |
URN | urn:nbn:de:0070-pub-29087585 |
Schlagwörter | Dissertation; Soziale Arbeit; Organisation; Profession |
Abstract | Diese Arbeit zielt auf eine Verhältnisbestimmung von Organisation und Profession im Kontext Sozialer Arbeit und geht dabei insbesondere der Bedeutung von spezifischen Organisationsformen und hiermit verknüpfter Managementstrategien für die professionelle Praxis nach. Die Arbeit reagiert damit auf die mangelnde organisationstheoretische Fundierung des Professionsdiskurses und der damit verbundenen Schwierigkeit, den Einzug betriebswirtschaftlichen Managements im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe ("Managerialisierung") in seiner Relevanz und potentiellen Gefahr für die fachliche Arbeit angemessen einschätzen zu können. Zunächst wird die Professionsdebatte aufgegriffen, systematisiert und sich auf ein lebenswelt- und dienstleistungsorientiertes Verständnis Sozialer Arbeit als analytischer und normativer Bezugsrahmen festgelegt. Dabei wird die Bedeutung der Organisationen für die Verwirklichung professioneller Arbeit verdeutlicht und anschließend organisationstheoretisch vertieft: Mit Rückgriff auf Mintzbergs Konfigurationsansatz und neoinstitutionalistische Ansätze wird ein "professioneller Organisationstyp" idealtypisch bestimmt und in seiner potentiellen Relevanz für die Soziale Arbeit diskutiert. Die Überlegungen werden zu einem Forschungsprogramm zusammengeführt und für das Feld der Kinder- und Jugendhilfe konkretisiert. Dabei wird vor allem auf das Neue Steuerungsmodell Bezug genommen und die Frage fokussiert, welche Relevanz der Übernahme privatwirtschaftlicher Ideen und Instrumente für die Organisationen Sozialer Arbeit sowie die professionelle Praxis zukommt. Die theoretisch entwickelten Annahmen über Zusammenhänge von Organisationsformen und professioneller Praxis werden auf Grundlage der Befunde einer quantitativen Befragung von rund 1800 Fachkräften aus insgesamt 56 freien Trägern aus dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe überprüft (u.a. mittels Regressions- und Clusteranalysen). Empirisch bestätigt sich, dass - jenseits der individuellen Fähigkeit zur Bewältigung professionstypischer Ambivalenzen - Merkmale des professionellen Organisationstyps wie Autonomie und Mitbestimmungsmöglichkeiten eine konstitutive Bedingung einer professionellen Sozialer Arbeit darstellen. Managerialistisch geprägte Organisationen, die eher am wirtschaftlichen Erfolg orientiert sind und betriebswirtschaftliche Managementinstrumente einsetzen, sind hingegen stärker von inneren Spannungen geprägt und restringieren in mehrerer Hinsicht die Möglichkeiten zur professionellen Leistungserbringung. Im Anschluss an die Befunde werden zentrale Herausforderungen eines professionalitätsfördernden Sozialmanagements abgeleitet und dabei auch Nebenfolgen professioneller Organisationsformen angesprochen (z.B. Unsicherheitsbewältigung infolge hoher Handlungsspielräume und Schwierigkeiten von Teamarbeit). Zudem werden die Parallelen zwischen postbürokratischen Managementstrategien und professionellen Organisationsformen aufgegriffen (z.B. flache Hierarchien und Eigenverantwortung) und entlang dieser die konstitutiven Unterschiede beider Steuerungsmodi in zugespitzter Weise verdeutlicht. (Orig.) |
Erfasst von | Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main |
Update | 2017/3 |