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Struktur und Dynamik des deutschen Systems der beruflichen Bildung stützen sich in wesentlichen Bestandteilen auf das Berufskonzept. Für die Berufspädagogik bedeutet dies vor allem die Annahme, der Beruf bilde eine Kategorie, die Lernen organisatorisch, curricular und didaktisch begründen könne. Im Beitrag wird jedoch Kritik am herkömmlichen Berufskonzept geübt und erklärt, dass die Bildungsfunktion des Berufes ihre Gültigkeit verloren habe. Nicht nur neuere Entwicklungen der Arbeitsorganisation und der Abstimmung beruflicher Qualifizierungsnachweise innerhalb der Europäischen Gemeinschaft sowie der zunehmende Flexibilisierungsdruck des Arbeitsmarktes sprechen gegen eine starre Anwendung des Beruflichkeitsprinzips, sondern in diesem Konzept selbst sind seit jeher Widersprüchlichkeiten enthalten. Gegen das in vieler Hinsicht veraltete Konzept "Beruf" wird ein neues Bildungs- und Methodenverständnis jenseits des Berufes gesetzt und für eine an Arbeit als solcher orientierte Bildungsauffassung plädiert. Dazu entwirft der Verfasser drei Ansätze, die in ihrer Gesamtheit die Kategorie "Beruf" für die Begründung und Strukturierung des Lernens für die Arbeitswelt entbehrlich machen. Zum einen bezieht er sich auf den ungebrochenen Wert der Arbeit, zum anderen nennt er die Restabilisierung "beruflichen" Lernens, womit er nach der Methodeneuphorie in Richtung Schlüsselqualifikationen, Handlungsorientierung und Individualisierung der Lernprozesse die Rückbesinnung auf Lerninhalte anmahnt. Und schliesslich nennt er als dritten Ansatz die Neuakzentuierung beruflicher Bildung im Sinne der Persönlichkeitsentwicklung. Forschungsmethode: Grundlagenforschung, wissenschaftstheoretisch. (BIBB2).
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0172-2875
Lipsmeier, Antonius: Vom verblassenden Wert des Berufes für das berufliche Lernen. 1998.
2407068
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