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Autor/inn/en | Krischer, Maya; Ponton-Rodriguez, Tamara; Rostami Gooran, Ghazal; Bender, Stephan |
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Titel | Übertragungsfokussierte Psychotherapie von Borderline-Jugendlichen im tagesklinischen Setting. |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 66 (2017) 6, S. 445-463Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2017.66.6.445 |
Schlagwörter | Borderline-Störung; Emotionale Kontrolle; Jugendpsychologie; Verhaltenstherapie; Übertragung; Psychotherapie; Symptom; Teilstationäre Behandlung; Psychoregulation |
Abstract | Das Konzept der übertragungsfokussierten Psychotherapie in seiner Modifikation für jugendliche Patienten mit einer Borderline-Störung (TFP-A) und die Wirksamkeitsprüfung in einer Tagesklinik werden dargestellt. Jugendliche mit Borderline-Persönlichkeitsentwicklungsstörungen (BPS) besitzen ein Defizit in ihrer Persönlichkeitsstruktur, das zu extremen Schwankungen im Selbstwertgefühl und zur Spaltung in ihren Wahrnehmungen führt. Sie leiden an einer Vielzahl von Symptomen und schweren Beeinträchtigungen ihrer Lebensqualität und der ihrer Familien. Ihre fragmentierte Wahrnehmung von sich und anderen macht Beziehungen für sie schwer aushaltbar. Diese sind oft gekennzeichnet von schweren Ängsten vor Zurückweisung und Ablehnung, weshalb ihnen das Schulleben mit den alltäglichen Konflikten häufig nicht tolerierbar erscheint. Selbstverletzungen und Suizidgedanken werden meist als einziger Ausweg gesehen. Inzwischen besteht Einigkeit darüber, dass eine frühzeitige spezialisierte Diagnostik und Behandlung im Jugendalter geboten ist, um die Folgen der für diese Persönlichkeitsstörung typischen selbstschädigenden Verhaltensweisen aufzuhalten. Anders als für das Erwachsenenalter stehen empirische Wirksamkeitsnachweise für die Behandlung von jugendlichen Borderline-Patienten noch aus. Vorgestellt werden Ziele und Design eines Forschungsprojekts zur Wirksamkeit der TFP-A im teilstationären Setting (Uniklinik Köln), das mit einem Fertigkeitentraining kombiniert wird, wie es von der Dialectical Behavior Therapy bekannt ist. Darüber hinaus werden erste Ergebnisse zur Frage der Wirksamkeit tagesklinischer Behandlung mittels der TFP-A in Bezug auf die Verbesserung der Kernsymptome affektiver Probleme wie fremd- und eigenaggressives Verhalten und interpersonelle Probleme berichtet. Die Prä-Post-Untersuchung (zwischen 12 und 22 Wochen Behandlung) von 32 Jugendlichen (30 Mädchen) im Alter zwischen 13 und 18 Jahren im Rahmen einer Pilotstudie zeigte, dass sich der soziale Rückzug sowie selbstverletzendes, fremdaggressives und unterwürfiges Verhalten verringert hatten und die Jugendlichen besser in der Lage waren, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu kommunizieren. Hinsichtlich der weiteren interpersonellen Probleme und der körperlichen/psychosomatischen Symptomatik ließen sich noch keine Verbesserungen nachweisen. 80 % der Patientinnen und Patienten konnten nach Abschluss der tagesklinischen Behandlung in eine ambulante Psychotherapie vermittelt werden, 14 % wurden im Verlauf eines Jahres stationär aufgenommen. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2018/1 |