Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Frank, Robert |
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Sonst. Personen | Schulz, Kristina (Übers.) |
Titel | 1968 - ein Mythos? Fragen an die Vorstellung und an die Erinnerung. Gefälligkeitsübersetzung: 1968 - a myth? Questions regarding the idea and recollection. |
Quelle | Aus: Gilcher-Holtey, Ingrid (Hrsg.): 1968 - Vom Ereignis zum Mythos. Frankfurt, Main: Suhrkamp (2008) S. 403-411 |
Reihe | Edition Suhrkamp. 2534 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Herrschaft; Erinnerung; Gedächtnis; Gewalt; Geschichte (Histor); Arbeiterbewegung; Elite; Revolution; Soziale Bewegung; Totalitarismus; Mythos; Studentenbewegung; Deutung; Reform; Selbstverständnis; Symbol; Tradition; Historiker; Frankreich |
Abstract | Das historische Erkenntnisinteresse des Beitrages richtet sich auf die Erinnerung an 1968 in Frankreich. Nimmt die Erinnerung, so der Verfasser, insbesondere seit der Revolution von 1789, eine zentrale Stellung in der Politischen Kultur Frankreichs ein, so dass man geradezu von einem "Erinnerungskult" sprechen kann, handelt es sich in den meisten Fällen um eine verletzte, blutige Erinnerung an eine Herrschaft des Terrors. Im Gegensatz dazu hat die Erinnerung an 1968 keine traumatisierende Wirkung hinterlassen oder hat das Trauma zumindest nicht die gleiche Intensität wie in den anderen Fällen. Um das Mythische von 1968 zu ermessen, werden die Bilder, die das Ereignis hinterlassen hat, erfasst und hierarchisiert. Der "Geist von 1968", so die These, existiert. Er lässt sich nicht auf ein antihumanistisches Denken reduzieren. Dieser Geist von 1968 entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem Mythos. Symbol einer neuen Politischen Kultur, die durch Solidarität, eine kritische und wachsame Haltung und ein neues Set kultureller Praktiken gekennzeichnet ist, übernimmt dieser Mythos des sozialen Wandels die Funktion eines verbindenden Gründungsmythos, der als Legitimationsbasis für das Handeln einer Generation dient. Es ist die Aufgabe des Historikers zu entmystifizieren, Mythen zu dekonstruieren, die tatsächlichen Chronologien wieder aufzustellen und Anachronismen aufzudecken. Jedoch ist es ebenfalls seine Aufgabe, den Einfluss von Mythen auf die Wirklichkeit zu ermessen. (ICF2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2010/1 |