Staat und Individuum im Kultur- und Rechtsvergleich. Deutsch-taiwanesisches Kolloquium vom 8. bis 10. Juli 1999 an der Georg-August-Universität Göttingen.

Sonst. Personen	Starck, Christian (Hrsg.)
Titel	Staat und Individuum im Kultur- und Rechtsvergleich. Deutsch-taiwanesisches Kolloquium vom 8. bis 10. Juli 1999 an der Georg-August-Universität Göttingen. Gefälligkeitsübersetzung: A cultural and legal comparison of the state and the individual : German-Taiwanese colloquium at Georg August University in Göttingen from July 8 to 10, 1999.
Quelle	Baden-Baden: Nomos-Verlagsges. (2000), 214 S.Verfügbarkeit
Reihe	Beiträge zum ausländischen und vergleichenden öffentlichen Recht. 14
Beigaben	Tabellen
Sprache	deutsch
Dokumenttyp	gedruckt; Monographie
ISBN	3-7890-6660-5
Schlagwörter	Kultur; Strafe; Recht; Rechtsphilosophie; Entwicklungsland; Gewaltenteilung; Grundrechte; Menschenrechte; Schuld; Staat; Verfassungsrecht; Religion; Konferenzschrift; Individuum; Asien; China; Europa; Nordamerika; Ostasien
Abstract	"Die wachsende Intensität des beiderseitigen akademischen und fachlichen Austausches wäre natürlich nicht möglich, wenn nicht auch strukturelle und institutionelle Gründe diese Entwicklung fördern würden. Letztere sind aber ganz evident. China begann bereits vor ungefähr hundert Jahren, manchmal auf dem Umweg über Japan, deutsches Recht zunächst zu studieren und dann zu rezipieren. Die Einflüsse des deutschen öffentlichen Rechts - insbesondere der Verfassungsgerichtsbarkeit - auf Taiwan wird Prof. Lee Chien-liang anreißen. Daß wir in unserer Arbeit am Justiz-Yuan tatsächlich oft und sogar intensiv Urteilsbegründungen des Bundesverfassungsgerichts studieren, kann ich aus meiner eigenen Arbeit bezeugen. Auch die Idee der Gewaltenteilung, über die Professor Heun und Professor Hsu Tzong-li aus ihren jeweils unterschiedlichen kulturellen Blickwinkeln sprechen, gehört thematisch in dieses Gebiet. Die verzwickte Situation des Strafrechts, das in Taiwan im wesentlichen auf deutschem Recht beruht, das sich aber anfangs in einem deutlichen Spannungsverhältnis zum traditionellen Rechtsgefühl verhalten hatte, wird von Professor Su Jyun-hsyong, Hoher Richter am Justiz-Yuan, am Beispiel der Begriffe von Schuld und Strafe erhellt. Auch hier wird es interessant sein, den Beitrag von Professor Schreiber zur Grundlage derselben Begriffe im Abendland im Kontrast zu hören und dann beiden im Dialog zu folgen. Doch abgesehen von den Gebieten, die auf diesem Kolloquium zur Sprache kommen, sind die Bereiche, in denen deutsches Recht rezipiert wurde und in denen es bis zum heutigen Tag sehr einflußreich ist, sehr viel weitergehend. Der größte Teil des taiwanesischen Privatrechts beruht auf dem deutschen BGB. Das für Taiwan noch relativ junge Verwaltungsrecht mit Verwaltungsverfahrens- und Verwaltungsprozessrecht lehnt sich auch stark an das deutsche Modell an. Deutsches Recht ist also maßgebend auf den Gebieten des Verwaltungsrechts, des Strafrechts, des Privatrechts und des Prozessrechts. Damit wird es schon beinahe schwierig, ein Gebiet zu finden, das keinen Einfluß des deutschen Rechts aufweist." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Einführung: Christian Starck: Staat und Individuum im Kultur- und Rechtsvergleich (15-19); Menschenrechte: Hans Hugo Klein: Die Menschenrechte - ein Element der europäischen Kultur und des Rechts (21-30); Ai-er Chen: Die Menschenrechtsidee im chinesischen Rechtsdenken (31-54); Schuld und Strafe: Jyun-hsyong Su: Schuld und Strafe in der chinesischen Rechtskultur (61-79); Hans-Ludwig Schreiber: Die rechtsphilosophischen Grundlagen von Schuld und Strafe (81-88); Gewaltenteilung: Werner Heun: Das Konzept der Gewaltenteilung in seiner verfassungsgeschichtlichen Entwicklung (95-114); Tzong-li Hsu: Die Idee der Gewaltenteilung in China (115-128); Chien-liang Lee: Die Verfassungsgerichtsbarkeit und Grundrechtsentwicklung in Taiwan (1949-1999) im Vergleich mit Deutschland (135-166); Staat und Religion: Miao-fen Chen: Das Verhältnis von Staat und Religion in China (171-179); Christian Starck: Das Verhältnis von Staat und Religion in Europa und Nordamerika (185-205).
Erfasst von	GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update	2003_(CD)