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Autor/inBeller, Simone
TitelLongitudinale Effekte einer Erzieher-fokussierten Intervention zur Erhöhung des sprachlichen Anregungsniveaus und eines demokratischen Erziehungsstils auf Erzieher und ein- bis dreijährige Kinder mit und ohne Migrationshintergrund.
QuelleBerlin: Freie Universität Berlin (2012), 243 S.
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Berlin, Freie Universität Berlin, Diss., 2012.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000038715-6
SchlagwörterSprachentwicklung; Sprachförderung; Migration; Dissertation; Effekt; Intervention
AbstractZiel der vorliegenden Arbeit war es, die langfristige Wirkung einer pädagogischen Intervention zu evaluieren, die auf der Basis einer sechsmonatigen Erzieherfortbildung am Arbeitsplatz eine Erhöhung des sprachlichen Anregungsniveaus und eines demokratischen Erziehungsstils der Erzieher im Alltag anstrebte. Direkt nach Abschluss der Intervention zeigte sich eine positive Wirkung der Intervention bei den Erziehern sowie in der sprachlichen und kognitiven Entwicklung der von ihnen betreuten ein- bis dreijährigen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund (Beller, Merkens & Preissing, 2006). In der vorliegenden Studie wurde in einem quasi-experimentellen Design mit Pre und Follow-up-Erhebungen in Kontroll- und Interventionsgruppe empirisch überprüft, ob auch langfristig eine positive Wirkung der Intervention im Anregungsniveau der Erzieher sowie in der sprachlichen und kognitiven Entwicklung der Kinder besteht. Die mittels Varianzanalysen mit Messwiederholung in Pre und Follow-up ermittelten Ergebnisse bezüglich der Veränderungen der Erzieherverhaltensweisen belegen, dass auch zwei Jahre nach Abschluss der Intervention große und moderate Effekte der Intervention in der Qualität und kleine Effekte in der Quantität des sprachlichen Anregungsniveaus der Erzieher bestehen. Bei den vier Bereichen des Erziehungsstils der Erzieher wurden große Effekte für Lenken-Akzeptieren und moderate bzw. kleine in Anpassen, Autonomie unterstützen und Responsivität ermittelt. Diese Ergebnisse stehen in Einklang mit den Ergebnissen einer Follow-up-Studie von Beller (Beller, 1988), der zwei und vier Jahre nach einer Erzieher-fokussierten Intervention am Arbeitsplatz noch positive Effekte der Intervention im Erziehungsstil der Erzieher nachweisen konnte. Da aufgrund der geringen Stichprobengröße und einer ungleichen Zellenverteilung (Kontrolle: N = 6 und Intervention: N = 12) nur große Effekte von f = ,50 auch das Signifikanzniveau von 5% erreichen, wurden Effektstärken ermittelt und die Ergebnisse auf dieser Basis ausgewertet. Die Überprüfung langfristiger Effekte der Intervention auf die sprachliche und kognitive Entwicklung der Kinder erfolgte aufgrund der Verwendung unterschiedlicher Maße in Pre- und Follow-up mittels Regressionsanalysen, deren Ergebnisse ebenfalls auf der Basis der für die Prädiktoren ermittelten Effektstärken ausgewertet wurden. Ein Haupteffekt der Intervention konnte nicht nachgewiesen werden, es zeigt sich allerdings im Bereich der grammatikalischen Entwicklung eine Interaktion von ethnischer Herkunft und dem Prädiktor Intervention, was bedeutet, dass die Kinder in Abhängigkeit ihrer ethnischen Herkunft in unterschiedlicher Weise von der Intervention profitieren. In für die drei Altersgruppen separat durchgeführten Regressionsanalysen zeigen sich in den auf der Basis der Effektstärken der Prädiktoren durchgeführten Vergleichen, Unterschiede in der Wirkung der Intervention in Abhängigkeit von Alter. Die Intervention wirkt langfristig positiv in Bezug auf die Entwicklung sprachlicher Kompetenzen im Bereich der Grammatik bei Kindern, die zum Zeitpunkt der Intervention im zweiten Lebensjahr waren. Während sich in der grammatikalischen Entwicklung der Einjährigen über Zeit ein kleiner positiver Effekt der Intervention zeigt, ist dieser in der Wortschatzentwicklung derselben Altersgruppe gar moderat. Allerdings muss hier beachtet werden, dass das Regressionsmodell mit ,58 knapp das Signifikanzniveau von 5% verfehlt. In der Aufgabenbewältigung, d.h. in der Fähigkeit eine Bildergeschichte zu erzählen, zeigt sich bei Zweijährigen ein kleiner positiver Effekt der Intervention. Bei Einjährigen ist das Regressionsmodell nicht signifikant (s. Tabelle 14-16). Bei Dreijährigen ist die Intervention generell als nicht wirksam zu bezeichnen. Die Hypothese, dass Kinder mit doppeltem Migrationshintergrund langfristig stärker in ihrer sprachlichen Entwicklung von der Intervention profitieren als Kinder mit deutschen Eltern bzw. deutschen Müttern, kann mit der vorliegenden Studie nicht empirisch bestätigt werden. Ein stärkeres Profitieren dieser Kinder zeigt sich nur tendenziell auf Subgruppenebene und nicht über alle Altersgruppen hinweg und auf allen Sprachmaßen. Im Bereich der kognitiven Entwicklung können langfristig keine positiven Effekte der Intervention auf die kognitive Leistung mehr nachgewiesen werden. Im Gegenteil, die Kinder der Kontrollgruppe schreiten in ihrer kognitiven Entwicklung schneller voran als Kinder der Interventionsgruppe. Die Studie sollte an einer sorgfältig ausgewählten, größeren Stichprobe auf der Basis von Mehr-Ebenenanalysen wiederholt werden, wobei weitere Einflussfaktoren wie Gruppen- und Kompositionseffekte, aber auch Dauer und Qualität des dem Kind vor der Pre- und nach der Post-Erhebung zur Verfügung stehenden Anregungsniveaus berücksichtigt werden sollten. Von zentraler Bedeutung wäre die Durchführung und Auswertung kontinuierlicher Follow-up-Erhebungen mindestens bis die Kinder das Ende der vierten Schulklasse erreichen, um überprüfen zu können, ob das langfristige Ziel der durchgeführten Intervention, die Bildungschancen von Kindern aus sozial schwachen und Migrantenfamilien zu erhöhen, tatsächlich erreicht werden kann. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2013/2
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