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Autor/inNeuhaus, Janine
TitelDer Einfluss von gewaltlegitimierenden Gendernormen und Merkmalen der Gruppenkonstellation auf aggressives Verhalten bei Jugendlichen.
QuelleBerlin: Freie Universität Berlin (2011), 363 S.
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Berlin, Freie Universität Berlin, Diss., 2010.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000022060-6
SchlagwörterGender; Aggression; Adoleszenz; Jugend; Männlichkeit; Dissertation; Gruppe (Soz)
AbstractAggressives Verhalten in Reaktion auf Provokationen hat häufig eine selbstwertschützende Funktion (Baumeister, Smart & Boden, 1996) und ermöglicht Männern die Aufrechterhaltung der männlichen und/oder familiären Ehre (Nisbett & Cohen, 1996). Eine Statusverteidigung in Gegenwart Dritter stellt dabei eine besondere Bedrohung dar, die eine entsprechende Reaktion erforderlich macht (vgl. Cohen & Vandello, 2001). Im Mittelpunkt dieser Arbeit stand somit die Frage, wie sich Merkmale der Gruppenkonstellation in Abhängigkeit der Zustimmung zu gewaltlegitimierenden Männlichkeitsnormen (GLMN; Enzmann & Wetzels, 2002) auf die Aggressionsbereitschaft Jugendlicher auswirken. Hierfür wurden vier empirische Studien durchgeführt, deren Datenbasis auf die Befragungen von insgesamt mehr als 2000 Schülerinnen und Schüler beruhte. Die erste Studie diente der Entwicklung eines vignettenbasierten Verfahrens zur Erfassung der Ärger- und Aggressionsreaktion Jugendlicher nach einer Provokation. Auf Basis exploratorischer und konfirmatorischer Faktorenanalysen konnten eine eindimensionale (Ärger) bzw. zweidimensionale Struktur (verbale vs. physische Aggressionsbereitschaft) nachgewiesen werden. Weiterhin sprachen die Befunde, wonach (a) Jungen eine stärkere physische Aggressionsbereitschaft zeigten als Mädchen, (b) Schüler/innen eher physische Aggressionsbereitschaft zeigten, wenn ihre Begleitung männlich (und nicht weiblich) war und (c) Jugendliche von Jungen eher physisch aggressives Verhalten als Reaktion auf eine Provokation erwarteten als von Mädchen, für die inhaltliche Gültigkeit der Skala. In der zweiten Studie konnte gezeigt werden, dass die physische Aggressionsbereitschaft aufgrund der Zustimmung zu GLM-Normen auch nach Kontrolle der individuellen Einstellungswerte der Schüler/innen noch durch die Klassenkultur (d. h. die sozial geteilte Wahrnehmung der GLMN in der Klasse) vorhersagbar war. Dieser Kontexteffekt ließ sich allerdings nicht in Bezug auf die Vorhersage verbal aggressiven Verhaltens nachweisen. Die dritte Studie fokussierte den Einfluss weiblicher Normen im Kontext der Kultur der Ehre. Hierfür wurde die bestehende - ausschließlich auf die männliche Geschlechterrolle fokussierte GLMN-Skala - um Aussagen erweitert, die sich auf die weibliche Geschlechterrolle bezogen. Die Ergebnisse zeigten erwartungsgemäß, dass beide Geschlechterrollennormen auf einem Faktor luden. Die Skala wies eine gute Reliabilität auf und offenbarte hinsichtlich der Validität die erwarteten Muster, unter anderem durch die differenziellen Zustimmungsratings in Abhängigkeit der ethnischen Herkunft. In der vierten Studie wurde untersucht, wie sich die Geschlechtskonstellation in Provokationssituationen in Abhängigkeit der Zustimmung zu GLM-Normen auf die Aggressionsbereitschaft der Jugendlichen auswirkt. Während die Ergebnisse hypothesenkonform (in der Tendenz) zeigten, dass sich (männliche) Jugendliche mit hoher Zustimmung zu GLM-Normen stärker ärgerten, wenn ein Mädchen (und nicht ein Junge) in ihrer Gegenwart provoziert wurde, konnte ein geschlechtsspezifischer Effekt der GLMN in Bezug auf die Aggressionsbereitschaft nicht gefunden werden. Erwartungsgemäß konnte dagegen gezeigt werden, dass die Verhaltenserwartungen (männlicher und weiblicher) Jugendlicher gegenüber einem anderen Peer umso geschlechtsspezifischer waren, je stärker diese/r GLM-Normen zustimmte. Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse den bedeutsamen Einfluss von Männlichkeitsnormen auf das aggressive Verhalten in Peergruppen; verdeutlichen aber auch, dass insbesondere Schutz- und Verteidigungsnormen eng mit der allgemeinen männlichen Geschlechterrolle in unserer Gesellschaft im Zusammenhang stehen. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2013/1
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