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Autor/inKanzleiter, Boris
Titel"Rote Universität".
Studentenbewegung und Linksopposition in Belgrad 1964-1975.
Gefälligkeitsübersetzung: "Red university". The student movement and left-wing opposition in Belgrade between 1964 and 1975.
QuelleHamburg: VSA-Verl. (2011), 486 S.Verfügbarkeit 
Zugl.: Berlin, Freie Univ., Diss., 2009.
ZusatzinformationInhaltsverzeichnis
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Monographie
ISBN978-3-89965-461-5
SchlagwörterBildungsgeschichte; Hochschulgeschichte; Konflikt; Geschichte (Histor); Verbot; Entwicklungsland; Gesellschaftskritik; Linksliberalismus; Moderne; Nachsozialistische Gesellschaft; Politische Opposition; Protestbewegung; Unterdrückung; Öffentlichkeit; Universität; Studentenbewegung; Hochschule; 20. Jahrhundert; Auswirkung; Hochschulschrift; Organisation; Vernetzung; Achtundsechziger; Belgrad; Jugoslawien
AbstractDie Proteste des Juni 1968 an der Belgrader Universität stellten, so die zentrale These, kein isoliertes Einzelereignis dar. Sie waren nicht ein kurzes Aufflackern einer "modischen Revolte", wie in Serbien heute nicht selten behauptet wird. Es handelte sich vielmehr um eine soziale Bewegung aus miteinander vernetzten Personen, Gruppen und Organisationen, die über einen längeren Zeitraum wirkte. Es wird gezeigt, dass die Bewegung in einem Protestzyklus verschiedene Phasen durchlief. In einer ersten Phase zwischen 1964 und dem Juni 1968 konstituierten sich Gruppen von kritischen Professoren, Studentinnen und Studenten sowie anderen Intellektuellen in verschiedenen formellen und informellen Netzwerken wie der Redaktion Praxis, den studentischen Medien, der Parteiorganisation des SK an der Philosophischen Fakultät, einigen Grundorganisationen des Studentenbundes an der Belgrader Universität sowie in kulturellen Zusammenhängen wie dem Atelje 212 oder den Zirkeln kritischer Filmemacher. Unter Rückgriff auf kritische Theorien, die in der Auseinandersetzung mit dem jugoslawischen Sozialismusmodell von einigen Protagonisten aus dem Zusammenhang von Praxis bereits seit den 1950er Jahren entwickelt worden waren, wurde das Framing der Bewegung entwickelt. Die Belgrader Linksopposition kann nur als Bestandteil einer kritischen Aufbruchsbewegung verstanden werden, die ganz Jugoslawien umfasste. Die Proteste vom 2. bis 9. Juni 1968 stellen die zweite Phase der Protestbewegung dar. In dieser kurzen Phase von nur wenigen Tagen vermochten die bereits existierenden Netzwerke aus den spontan entstandenen Protesten eine Massenbewegung zu entwickeln. Mit der Bildung von "Aktionsausschüssen" konnten neue organisatorische Ressourcen generiert werden, die den potenziellen Kern einer autonomen Oppositionsbewegung konstituierten. In einer dritten Phase entwickelte sich zwischen dem 9. Juni 1968 und Anfang 1975 in Interaktion mit der Reaktion der Staats- und Parteiorgane ein widersprüchlicher Radikalisierungsprozess. Trotz der Eindämmungsstrategie der Partei, welche Integrationsangebote und Repression beinhaltete, gelang es der Bewegung, wichtige Ressourcen wie Praxis, einige studentische Medien sowie die Grundorganisationen des Studentenbundes an einigen Fakultäten als Voraussetzung für ihre politische Autonomie zu verteidigen. Erst 1974/Anfang 1975 war die Bewegung so weit geschwächt, dass sich die Partei mit der bereits seit Juni 1968 formulierten Strategie einer Ausschaltung aller autonomer Organisationsansätze durchsetzen konnte. (ICF2).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2012/1
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