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Autor/inBlos, Kimon
TitelPsychomotorische Prioritäten- und Teleoanalyse.
Entwicklung und Darstellung eines psychomotorischen Verstehens- und Förderansatzes auf Grundlagen und aus Ableitungen der Individualpsychologie.
QuelleMarburg: Philipps-Universität Marburg (2011), 399 S.
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Marburg, Philipps-Universität Marburg, Diss., 2011.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:hebis:04-z2011-04643
SchlagwörterEntwicklungstheorie; Individualpsychologie; Persönlichkeitstheorie; Psychomotorik; Methodik; Bewegung (Motorische); Bewegungserziehung; Motologie; Dissertation; Bewegungstherapie; Entwicklung; Entwicklungsmodell; Intervention; Priorität
AbstractDie Arbeit stellt einen neuen Ansatz im Fachbereich der Motologie/Psychomotorik vor, der sich auf die theoretischen Grundlagen der Individualpsychologie (IP) Alfred ADLERs bezieht. Jene tiefenpsychologische Richtung bietet der Motologie mit ihren Konzepten einer als Organdialekt bezeichneten Körpersprache, des Bewegungsgesetzes und dem Anspruch einer ganzheitlich verstehenden Ausrichtung interessante Anknüpfungspunkte. Die vorgestellten Überlegungen gliedern sich mit Lebensweltanalyse (A), herangezogener Entwicklungstheorie (B), entworfener Praxeologie (C) und Fallbeispiel (D) in vier Hauptkapitel. Dabei skizziert die Lebensweltanalyse die Postmodernediskussion. Diese scheint in dreifacher Hinsicht relevant: (1.) zur Darstellung der aktuellen Herausforderungen des Individuums, auf die jene ausgewählte Entwicklungstheorie und beschriebene Praxeologie spezifische Antworten vorschlagen, (2.) zur Verdeutlichung der Kompatibilität postmoderner und individualpsychologischer Überzeugungen und (3.) zur Legitimierung des Festhaltens an einem ganzheitlichen Menschenbild, gemäss dem jeder einzelne angehalten ist, seine Einheit unter den Bedingungen wechselnder Teilhabe an komplexen Zusammenhängen immer wieder zu erneuern. Als Ergebnis des Kapitels werden für eine den umrissenen Anforderungen genügende Entwicklungstheorie drei originäre Bezugspunkte festgehalten: die Annahme eines Kernselbst, das den postmodernen Erschütterungen der individuellen Einheit Orientierung bietet, die Propagierung einer gebundenen Flexibilität, die der Beliebigkeit gleichwertiger Alternativen individuelle Grenzen setzt und so eine Profilierung erlaubt sowie die explizite Beachtung der menschlichen Leiblichkeit, die zum einen im Erspüren der erlebten Differenzen Wertehierarchisierungen konstituiert und in der damit zum anderen das bisherige Gewordensein - das in ihr aufgehoben ist - als Ausgangspunkt für das perspektivische Werden zusammenfällt. Das Kapitel der Entwicklungstheorie orientiert sich an den genannten originären Bezugspunkten, die nun auf ihre individualpsychologischen Korrelate untersucht werden. Dies erfolgt zunächst in der Beschreibung des zugrundeliegenden Menschenbildes und anschliessend anhand einzelner isolierter Konzepte zur Persönlichkeitstheorie der IP, die zuletzt in ein differenziertes Entwicklungsmodell zusammengeführt werden. Ausgehend von der intentionalen Einheit des Individuums, das sich im Zuge von unvermeidbaren Ohnmachtsgefühlen und resultierender Kompensation dynamisch stabilisiert und erweitert, zeigen die das individuelle Bewegungsgesetz konkretisierenden Prioritätsausprägungen die Kompensationsrichtung an, die über autonom-personale oder gemeinschaftlich-soziale Ressourcenaktivierung entweder individuellen Sicherheits- oder Lust- bzw. Machtbestrebungen folgen. Die dabei zentralen Prioritäten beschreiben abstrahierte Verhaltensstrategien, von deren Erfüllung (Überlegenheit, Kontrolle, Gefallen, Bequemlichkeit) sich das Individuum Schutz vor befürchteten Erfahrungen (Bedeutungslosigkeit, Ausgeliefertsein, Ablehnung, Überforderung) erhofft. Das Erkennen dieser bipolar angelegten Verhaltensprioritäten steht im Mittelpunkt des ersten Teils der Praxeologie. Im Sinne einer Förderdiagnostik werden sie über acht Betrachtungsfelder der psychomotorischen Praxis spezifiziert. Die notwendige Unterscheidung zwischen tendenziellen Prioritätsausprägungen, die eine entsprechende Disposition beinhaltet, dem Vertreter aber eine prinzipielle Handlungsfreiheit in seiner Problemlösungssuche ermöglicht und einer fixierten Variante, die eben diese Freiheit in einer alternativlosen Abwehrstrategie aufhebt, eröffnet das Interventionsziel des dargelegten Ansatzes: die Überwindung jener fixierten Prioritätsausprägungen zugunsten grösserer individueller Variationsbreite. Dazu wird eine vierstufige Methodik (Akzeptanz, Konfrontation, Toleranz, De- und Neukonstruktion) vorgeschlagen, die sich jedoch nur auf die Prioritätenanalyse bezieht, in der das individuelle Bewegungsgesetz gemäss definierter Kategorien verallgemeinert und typisiert wird. Die Teleoanalyse verlangt ein individualisiertes Vorgehen und wird dann herangezogen, wenn dem Individuum eine der beiden Sicherungsdimensionen, Autonomie oder Gemeinschaft, versperrt scheint. In ihr werden die zuvor abstrahierten Beobachtungen gemäss individueller Parameter interpretiert: sie sucht die Ursache eines konkreten Verhaltens und die zugrundeliegende Zielfiktion. Das abschliessende Fallbeispiel gibt einen Einblick in die praktische Arbeit mit diesem Konzeptionsentwurf. Die nämliche Fallstudie wird im Anschluss noch aus der Sicht etablierter Ansätze der Motologie diskutiert. Nach dieser Tiefendifferenzierung der ansatzspezifischen Unterschiede, stellen einige Metaüberlegungen zu jenen Ansätzen, in die sich die prioritäten- und teleoanalytische Variante einordnen möchte, die Gemeinsamkeiten heraus. (Orig.).

This paper presents a new approach in the field of motology/psychomotricity which relates to the theoretical bases of Alfred ADLER's 'individual psychology' (IP). With its concepts of a body language described as an organ dialect and of the individual law of movement, and its aspiration towards a holistically understanding focus, Adler's depth-psychology approach offers worthwhile points of contact. The reflections presented are divided into four chapters consisting of a lifeworld analysis (A), the enlisted developmental theory (B), a designed praxeology (C) and a case study from therapeutic practice (D). At the same time, the lifeworld analysis outlines the postmodern discussion, which seems relevant in three respects: (1) for describing the current challenges faced by the individual, to which the selected developmental theory and recently described praxeology suggest specific answers; (2) for clarifying the compatibility of postmodernist and individual-psychology beliefs and (3) for legitimising the clinging to a holistic concept of humankind according to which each individual is obliged to continually renew and update his own unity under the conditions of changing participation in differentiated, complex circumstances. As a finding of the chapter, three distinct reference points are retained for a developmental theory satisfying the delineated requirements: the acceptance of a core self offering orientation to the postmodern commotions of the individual unity; the advocacy of a bound flexibility which sets individual limits to the randomness of equivalent alternatives and thereby allows a profiling as well as the explicit recognition of human corporeality, which consists on the one hand in sensing the experienced differences in value hierarchies, and in which hence on the other hand the previous 'having become' - which is preserved in it - coincides as the springboard for in-perspective 'becoming'. The chapter on developmental theory is based on the aforementioned distinct reference points, which are now investigated as to their individual-psychology correlates. This occurs initially in the description of the underlying conception of humankind, with the focus on certain as well as probable philosophical impulses, and then by means of individual isolated concepts pertaining to the personality theory of IP, which are finally combined in a differentiated development model. Assuming the intentional unity of the individual, who in the course of inevitable feelings of inferiority or powerlessness and the resultant compensation dynamically stabilises and expands, the priority manifestations concretising the individual law of movement indicate the direction of compensation which, via essentially autonomous-personal or essentially communal-social resource activation pursue aspirations to either individual security or pleasure/power. The central priorities here describe abstracted behavioural strategies from whose fulfilment (superiority, control, pleasing, comfort) the individual hopes for protection from feared experiences (meaninglessness, vulnerability, rejection, being out of one's depth). The recognition of these bipolar behavioural priorities is the focus of the first part of the praxeology. For the purpose of therapy-oriented diagnosis, they are described and specified via eight psychomotor-practice observation fields. The necessary distinction between general priority manifestations containing an appropriate arrangement but allowing the agent a basic freedom of action in his search for a solution to the problem, and a fixed variant which cancels out this very freedom in a defensive strategy that is necessarily without alternative, establishes the intervention target of the approach presented here: the overcoming of those fixed priority manifestations in favour of a greater individual range of variation. For this, a four-step method (acceptance, confrontation, tolerance, de- and reconstruction) is suggested which nonetheless only refers to the priority analysis in which the individual law of movement is generalised and standardised according to defined categories. Teleoanalysis demands an individualised approach and is called upon when one of the two security dimensions, autonomy or community, seems barred to the individual. In it, the previously abstracted observations are interpreted according to individual parameters: it searches for the cause of a concrete behaviour and the underlying target fiction. The concluding case study affords an insight into the practical work involved in this conceptual design. The self-same case study is then discussed from the perspective of established motology/psychomotor approaches. After this depth-differentiation of the approach-specific differences, the commonalities are highlighted by several meta-considerations concerning those approaches in which the classification of the priority- and teleoanalytical variant is suggested. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2012/1
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